Zitate
Klartext
Menschen durchforsten die Läden,
gönnen sich kaum eine Pause,
kaufen nur Nonsens in Massen,
schleppen viel Plastik nach Hause.
Kinder spielen auf Müllhaufen,
atmen die schädlichen Gase,
fangen schon früh an zu saufen,
ziehen sich Koks in die Nase.
Ausländer werden verachtet,
und Regeln werden gebrochen,
im Park mit Bier übernachtet,
eigener Wortschatz gesprochen.
Verpönt sind Würde und Anstand,
genau wie Güte und Respekt,
keiner reicht dem Andern die Hand,
sieht achtlos zu, wie er...
Horst Rehmann
Krieg ist angesagt
Der nächste Krieg ist angesagt,
weil er schon an der Arktis nagt,
die Waffe, sie heißt Wasserkraft,
die tobend alles niederrafft.
Befehle gibt ein General,
dem ist der Globus ganz egal,
Klimawandel ist sein Name,
sein Heer, die Luft – äußerst warme.
Bald schickt er sie, die große Flut,
um zu zerstören Hab und Gut,
mit aller Wucht rollt sie ins Land,
kein Hindernis sind Deich und Wand.
Das Unheil dauert Jahre an,
weil niemand mehr was ändern kann,
der CO²-Ausstoß war viel zu...
Horst Rehmann
Altbauidylle
Hinter Häusern, hinter Mauern,
hat das Stadtkind sein Zuhause,
Tag für Tag im Hof rum kauern,
keinen Freiraum für Gesause.
Nur Beton und Wäscheleinen,
weder Blumenbeet, noch Rasen,
Sonnenlicht bleibt hinter Steinen,
nur der Wind kann zaghaft blasen.
Unrat quillt aus Kunststofftonnen,
durch alte Fenster dröhnt Musik,
Jahre sind hier schnell verronnen,
der Altbau modert Stück für Stück.
Dem Eigentümern scheint's egal,
Mitgefühl ist nicht vorhanden,
für ihn sind Kinder...
Horst Rehmann
Zeit stoppen
Mensch, du hast die Uhr erfunden,
doch die Zeit kannst du nicht halten,
es verrinnen schnell die Stunden,
keine Pause lässt sich schalten.
Zeit, sie läuft auch ohne Uhren,
hat eine ungeheure Macht,
hinterlässt so manche Spuren,
ständig, am Tage und bei Nacht.
Niemand kann die Zeit erspähen,
auch nicht mit List und Phantasie,
Zeit wird immer vorwärts gehen,
rastlos, – zu stoppen ist sie nie.
Horst Rehmann
Wolkenspiel
Sie schweben um Gipfel und Berge,
bis weit über den Horizont,
als Riesen und winzige Zwerge,
bilden sie eine massige Front.
Im gelben Licht der Abendsonne,
wechseln Farben in Harmonie,
Tänze der bauschigen Kolonne,
sorgen für Pracht und Phantasie.
Sie formen die schönsten Figuren,
in riesigen Dimensionen,
der Wind ändert ihre Konturen,
und sorgt ständig für Kollisionen.
Dieses oft bizarre Wolkenspiel,
in dem sich Tropfen bewegen,
hat am Ende ein wichtiges Ziel,
die Welt zu...
Horst Rehmann
Tränen
Tränen und Regentropfen,
beide gleichen sich sehr,
zunächst zartes Klopfen,
später rauschendes Meer.
Verletzt wird die Seele,
es blutet das Herz,
die brennende Kehle,
verkündet den Schmerz.
Wolken wachsen zur Mauer,
färben sich bläulich,
im Nu folgt ein Schauer,
kalt und abscheulich.
Regentropfen und Tränen,
wie soll's anders sein,
man braucht's kaum erwähnen,
in beiden steht man allein.
Horst Rehmann
Schleichender Herbst
Langsam schleicht der Herbst ins Land,
schickt Stürme und viel Regen,
Sommerzeit hat er verbannt,
um sein Farbkleid auszulegen.
Gerne mag er Braun und Gelb,
ebenso das fahle Grau,
mit dem Zauberwörtchen "welk"
beendet er die Gartenschau.
Bäume macht er nackt und kahl,
schickt Vögel auf die Reise,
Nebelbänke bis ins Tal
verteilt er still und leise.
Jedes Jahr treibt er dies Spiel,
lässt sich durch nichts vertreiben,
hat vor Augen nur ein Ziel,
bis zum Winter stark zu bleiben.
Horst Rehmann
Du bist ein Gedicht
Dein Lächeln ist zauberhaft,
verschenkt Energie,
Worte von dir geben Kraft,
klingen wie Poesie.
Auch der Glanz deiner Augen,
verspricht Harmonie,
kann die Herzen ansaugen,
wie der Held Sympathie.
Deine Lippen sind zärtlich,
küssen die Seele,
deine Anmut ist göttlich,
wie Wein in der Kehle.
So wie das Licht der Sonne,
strahlt hell dein Gesicht,
darum sag ich's mit Wonne,
du bist ein Gedicht.
Horst Rehmann
Am Fenster
Ich sitze einsam am Fenster,
seh eine Nebelwand,
und Menschen fast wie Gespenster,
hastend am Straßenrand.
Plötzlich erkenn ich Gesichter,
nur einen Augenblick,
sie strahlen heller als Lichter,
erschreckt zuck ich zurück.
Deutlich habe ich dich erkannt,
deine Augen, den Mund,
beides unverkennbar charmant,
so erfrischend, so rund.
Jetzt seh ich nur noch Konturen,
der Nebel spielt sein Spiel,
aus Menschen macht er Figuren,
verwischt deren Profil.
Ich sitze einsam am Fenster,
seh in...
Horst Rehmann
Erholsamer Tag
Stahlblauer Himmel, rauschendes Meer,
alte Kiefern im glitzernden Sand,
außer uns zwei, die Bucht menschenleer,
braunweiße Muscheln zieren den Strand.
Wir gehen umschlungen spazieren,
genießen die herrliche Stille,
sehen Vögel am Meer stolzieren,
sind begeistert von der Idylle.
Oft bleiben wir regungslos stehen,
bestaunen die Vielfalt der Natur,
können uns nicht satt daran sehen,
in uns herrscht nur, Faszination pur.
Dann neigt sich der Tag seinem Ende,
die Sonne senkt sich...
Horst Rehmann
Malermeister Frühling
Er ist bekannt in Stadt und Land,
der Malermeister Frühling,
schon im März hat er erkannt,
Grau in Grau, das ist ein Unding.
Frische Farben sind gefragt,
sehr viel Grün und Gelb und Rot,
Blau und Weiß sind angesagt,
in seinem Frühjahrsangebot.
Der Meister ist sehr wendig,
und arbeitet präzise,
seine Werke sind lebendig,
er gestaltet Paradiese.
Erst wenn Kollege Sommer ruft:
"Jetzt bin ich der Herr im Haus",
legt Herr Frühling ab die Kluft,
und geht zum Hintertürchen raus.
Horst Rehmann