Zitate
Der Stelzfuß
Was dem Kutscher seine Pferde,
Was dem Schäfer seine Herde,
Was dem Bauer seine Schwein',
Was dem Rentner seine Rente,
Dem Reporter seine Ente,
Was dem Arzte andrer Pein,
Was dem Pfarrer seine Pfründe,
Was dem Teufel ist die Sünde,
Was dem Winzer ist der Wein,
Was dem Wirth sind seine Gäste,
Was der Köchin sind die Reste,
Was der Blume Sonnenschein, –
Bist du mir, daß du mich nährest,
Speise mir und Trank bescherest!
Drum sollst du gesegnet sein –
Hurrah hoch! mein hölzern Bein!
Heinrich Seidel
Meine Puppe kriegst du nicht!
Nein, du kleiner Bösewicht,
meine Puppe kriegst du nicht!
Noch ist's gar nicht lange her;
denkst du denn, ich weiß nicht mehr,
wie's der andern ist ergangen,
was du mit ihr angefangen?
Erst die Nase abgemacht,
dann das Köpfchen ihr zerkracht,
dann den ganzen Leib zerrüttet
und die Kleie ausgeschüttet,
daß die Beine und der Bauch
hingen wie ein leerer Schlauch,
dann die Arme ausgerissen
und sie auf den Müll geschmissen!
Nein, du kleiner Bösewicht,
meine Puppe...
Heinrich Seidel
Das Buch
Der Erste schreibt es,
Der Zweite vertreibt es,
Der Dritte verschmäht es,
Der Vierte ersteht es,
Den Fünften entflammt es,
Der Sechste verdammt es,
Der Siebente schätzt es,
Der Achte versetzt es,
Der Neunte verpumpt es,
Der Zehnte zerlumpt es,
Der Elfte vergräbt es,
Der Zwölfte verklebt es
Zu Tüten, denn im Krämerladen
Da kommen sie schließlich Alle zu Schaden!
Heinrich Seidel