Das Edle, Hohe kauft sich nicht, man tauscht es, und man erhält so viel nur, als man gibt.
Franz GrillparzerÜber den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: österreichischer
- Geboren: 15. Januar 1791
- Gestorben: 21. Januar 1872
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Aktuelle Zitate
Verheißung
Fühlst Du durch die Winternacht
Durch der kalten Sternlein Zittern
Durch der Eiskristalle Pracht
Wie sie flimmern und zersplittern,
Fühlst nicht nahen laue Mahnung,
Keimen leise Frühlingsahnung?
Drunten schläft der Frühlingsmorgen
Quillt in gährenden Gewalten
Und, ob heute noch verborgen,
Sprengt er rings das Eis in Spalten:
Und in wirbelnd lauem Wehen
Braust er denen, die's verstehen.
Hörst Du aus der Worte Hall,
Wie sie kühn und trotzig klettern
Und mit jugendlichem...
Hugo von Hofmannsthal
Vorgefühl
Das ist der Frühling nicht allein,
Der durch die Bäume dränget
Und wie im Faß der junge Wein
Die Reifen fast zersprenget,
Der Frühling ist ja zart und kühl,
Ein mädchenhaftes Säumen,
Jetzt aber wogt es reif und schwül
Wie Julinächte träumen.
Es blinkt der See, es rauscht die Bucht,
Der Mond zieht laue Kreise,
Der Hauch der Nachtluft füllt die Frucht,
...
Hugo von Hofmannsthal
Jeder Mensch hat seine eigene Waage, und auf dieser wieget er, was Gott ihm zugeteilt, und nach dieser Waage wertet er es. So gibt es allerdings Lebenswaagen, wo nichts zieht als Macht und Geld, lebige Spiele und weltliche Sachen. ... Nun gibt es aber noch andere Waagen, auf welchen man das Leben anders wiegt, auf welchen andere Dinge ziehen, wo das häusliche Glück und des Herzens Friede alles gelten. ...
Jeremias Gotthelf
Ist es nicht die äußerste Unvereinbarkeit, wenn wir selbst heiter und übersättigt beim Mahle sitzen, uns aber inzwischen um das Weinen der andern, die zu dieser Zeit die Straße vorbeiziehen, nicht nur nicht kümmern, sondern über dieselben auch noch entrüstet sind und sie Schwindler nennen? Mensch, was redest du…? Sollte sich jemand einzig eines Stückes Brot halber verstellen? … Ja, – wirst du sagen. Alsdann soll man sich aber umso mehr seiner erbarmen, um so eiliger ihn aus der Not befreien....
Johannes Chrysostomus
Die Einrichtung eines völkerrechtlichen Schiedsgerichts ist als dauernde Institution mit dem Wesen des Staates unvereinbar. Nur in Fragen zweiten oder dritten Ranges könnte er sich allenfalls einem solchen Schiedsgerichts fügen. Für Lebensfragen gibt es überhaupt keine unparteiische fremde Macht, und es ist eine Ehrensache für einen Staat, eine solche Frage selbst zu entscheiden.
Heinrich von Treitschke