Eduard Mörike Zitate über sterne
8. September, 1804 – 4. Juni, 1875
Eduard Mörike Zitate auf FranzösischZitieren Sie diese Seite: Zitieren
Zitate
Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte,
Ihm schwillt der Hügel sehnsuchtsvoll entgegen,
Die starre Welt zerfließt in Liebessegen,
Und schmiegt sich rund zum zärtlichsten Gedichte.
Wenn ich den Blick nun zu den Bergen richte,
Die duftig meiner Liebe Tal umhegen -
O Herz, was hilft dein Wiegen und dein Wägen,
Daß all der Wonnestreit in dir sich schlichte!
Du, Liebe, hilf den süßen Zauber lösen,
Womit Natur in meinem Innern wühlet!
Und du, o Frühling, hilf die Liebe beugen!
Lisch aus,...
Eduard Mörike
Nachklang
(An L.)
Wenn ich dich, du schöne Schwester, sehe
Und betrachte deinen Ernst so gerne,
In den Augen diese klaren Sterne,
Ist's, als wollte weichen all mein Wehe.
Denn da kann ich mir so plötzlich denken,
Dürft' ich wohl in ihre reine Seele
Das Geheimnis, das ich stets verhehle,
Dieses unverdienten Kummers senken?
Daß er wie ein Leichnam sei im Grabe,
Drin sie ihn zurechte würde legen,
Und sie spräche über ihn den Segen,
Ach! auf daß ich fortan Ruhe habe.
Denn so lang ich mag die...
Eduard Mörike
An die Geliebte
Wenn ich von deinem Anschaun tief gestillt,
mich stumm an deinem heil'gen Wert vergnüge,
dann hör ich recht die leisen Atemzüge
des Engels, welcher sich in dir verhüllt.
Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quillt
auf meinem Mund, ob mich kein Traum betrüge,
daß nun in dir, zu ewiger Genüge,
mein kühnster Wunsch, mein einz'ger sich erfüllt?
Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
ich höre aus der Gottheit mächt'ger Ferne
die Quellen des Geschicks melodisch rauschen.
...
Eduard Mörike
Früh im Wagen
Es graut vom Morgenreif
In Dämmerung das Feld,
Da schon ein blasser Streif
Den fernen Ost erhellt;
Man sieht im Lichte bald
Den Morgenstern vergehn,
Und doch am Fichtenwald
Den vollen Mond noch stehn:
So ist mein scheuer Blick,
Den schon die Feme drängt,
Noch in das Schmerzensglück
Der Abschiedsnacht versenkt.
Dein blaues Auge steht,
Ein dunkler See, vor mir,
Dein Kuß, dein Hauch umweht,
Dein Flüstern mich noch hier.
An deinem Hals begräbt
Sich weinend mein Gesicht,
Und...
Eduard Mörike