Dies Land der Mühe, dieses Land des herben
Entsagens werd ich ohne Seufzer missen,
Wo man bedrängt von tausend Hindernissen
Sich müde quält und dennoch muß verderben.
Zwar mancher Vorteil läßt sich hier erwerben,
Staatswürden, Wohlstand, eine Last von Wissen,
Und unsere Deutschen waren stets beflissen,
Sich abzuplagen und geplagt zu sterben.
Ein Solcher darf zu keiner Zeit ermatten,
Er fördre sich, er schmeichle jeder Mode
Und sei dabei, wo Glück und Macht sich gatten.
Mir, der ich bloß ein wandernder Rhapsode,
Genügt ein Freund, ein Becher Wein im Schatten,
Und ein berühmter Name nach dem Tode.
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Heute vermag ich mir jene Liebe des ersten Jünglingsalters nicht einmal mehr vorzustellen, darin die Sinne keinerlei Bedeutung haben, der einzig das Unendliche den Inhalt gibt; sie steht zwischen Kindheit und Jugend, sie bildet den Übergang und schwindet so schnell dahin, daß man sie vergißt.
Gustave Flaubert
Dieser höchste Wert nun, den ein Volk besitzt, dauernd eingeboren und unablösbar, ist als geistiges Eigentum seinen Dichtern anvertraut. Möchte doch aus diesem knappen Satz die ungeheure Verantwortung erhellen, welche dem Dichter damit auferlegt ist. Er dient, indem er der Sprache dient, dem unveräußerlichen Wesen seines Volkes.
Josef Weinheber