Willen Zitate (Seite 40)
Merke nicht nur auf das, was die Leute sagen, sondern auch darauf, wie sie es sagen. Wenn du einigen Scharfsinn hast, wirst du mehr Wahrheit durch die Augen entdecken als durch die Ohren. Die Leute können sagen was sie wollen, können sich aber nicht genau eine Miene nach ihrem Willen geben.
Philip Dormer Stanhope Lord Chesterfield
In den vergangenen Augenblicken meines Lebens vermag ich nicht mehr Gottes Willen zu erfüllen, weil sie bereits entschwunden sind, und die Zukunft ist noch nicht so in meine Gewalt gegeben, daß ich in ihr schon zum voraus Verdienste erwerben könnte. Einzig der stets flüchtige gegenwärtige Augenblick gibt mir die Möglichkeit, an meiner Vervollkommnung und Heilung zu arbeiten ...
Jean Pierre de Caussade S. J.
Die Furcht, die sich der Liebhaber anmerken läßt, daß seine Dame um eines anderen willen von ihm lasse, beweist ihr, daß er seine Verdienste und seinen Wert geringer als die des andern anschlägt, und diese Überlegung veranlaßt sie, diesen zu lieben; und wenn sie wahrnimmt, daß der Eifersüchtige, um seinen Gegner aus ihrer Gunst zu verdrängen, über ihn spricht, so glaubt sie es nicht, auch wenn es wahr ist, und liebt ihn umso mehr.
Baldessare Castiglione
Soll die soziale Frage gelöst werden, so muß das Christentum sich darauf besinnen, das Evangelium der Liebe zu sein, es muß den Widerspruch mit den klar erkannten Gesetzen der Natur und Geschichte in seinen Glaubenslehren aufgeben, vom herrschsüchtigen Priestertum wie von veralteten Satzungen der Doktrin sich entbinden und dem Geiste freier Wahrheit vertrauend in der sittlichen Weltordnung den Willen Gottes erkennen lassen.
Moritz Carrière
Unser Leben ist ein Emporgang, aber ein Schmerzensgang; doch er leitet zum Heil, wenn wir uns mit dem Willen Gottes, mit der Idee des Guten, mit der sittlichen Weltordnung in Einklang versetzen; dann wird es Friede in uns, und wenn im Kampf das Auge bricht, sieht es den Himmel offen.
Moritz Carrière
Nicht die Handlung, sondern der Beweggrund bestimmt den moralischen Wert, wer seine Glückseligkeit zum Bestimmungsgrund des Handels macht, der läßt den Willen durch Vorstellungen der Luft und des Genusses beherrscht sein, der bleibt im Eigennutz der Selbstliebe befangen und ist nicht sittlich, auch wenn er recht handelt, denn er tut es nicht, weil es recht ist, sondern weil es ihm Gewinn bringt.
Moritz Carrière
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Jedes Buch hat dir etwas zu sagen. Jedes eine Botschaft an dich. Jedes hat dir Kräfte zu spenden. Keines ist um seiner selbst willen da. Jedes ist um deinetwillen geschrieben: um dir einen Weg zu zeigen, – den Weg zu dir selbst. Das tun auch solche Bücher, die jede Frage in dir zum Widerspruch aufpeitschen.
Carl Christian Bry