Weniger Ist Mehr Zitate (Seite 4)
Mich interessieren Politiker nur, wenn sie auf der einen Seite öffentlich sagen: Ich bin für soziale Gerechtigkeit, brauche dafür dieses und jenes Bruttosozialprodukt, damit ich etwas zu verteilen, auch umzuverteilen habe. Auf der anderen Seite muß dieser Politiker aber auch sagen: Wenn ich das Bruttosozialprodukt immer weiter steigere, der sozialen Gerechtigkeit wegen, dann schaffe ich am Ende eine Lebensqualität, in der es wirklich scheißegal ist, ob der eine mehr und der andere weniger...
Werner Schneyder
Sie war ein Kind vor wenig Tagen,
Sie ist es nicht mehr, wahrlich nein!
Bald ist die Blume aufgeschlagen,
Bald hüllt sie halb sich wieder ein.
Wen kann ich um das Wunder fragen?
Wie? oder täuscht mich holder Schein?
Sie spricht so ganz mit Kindersinne,
So fromm ist ihrer Augen Spiel;
Doch großer Dinge werd' ich inne,
Ich schau' in Tiefen ohne Ziel.
Ja! Wunder sind's der süßen Minne,
Die Minne hat der Wunder viel.
Ludwig Uhland
Wo ist die Werkstatt, drin die sichere Waffe,
Das Wort, zum Pfeil, zum Schwert, zum Helm und Schild
Geschaffen wird? Nicht wenig liegt daran,
Zu Schutz und Trutz es tüchtig zu besitzen.
Es recht zu schmieden, ist die große Kunst,
Ist unsrer Zeit fast einziges Bestreben;
Denn nicht mehr auf des Degens Spitze nur –
Auch auf der Lippen Schneide ruht die Welt.
Gustav Schwab
Es ist platterdings unmöglich, mit irgendeiner Schrift, sie mag noch so gut oder noch so schlecht sein, in Deutschland ein allgemeines Glück zu machen. Das Publikum hat nicht mehr die Einheit des Kindergeschmacks und noch weniger die Einheit einer vollendeten Bildung. Es ist in der Mitte zwischen beiden, und das ist für schlechte Autoren eine herrliche Zeit, aber für solche, die nicht bloß Geld verdienen wollen, desto schlechter.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Das Leben ist weder eine Qual, noch ein schöner Traum, es ist nicht mehr und nichts weniger als eine Arbeit, eine harte und zuweilen sehr unerfreuliche Arbeit. – Je früher, desto besser ist die Erziehung durch das Schicksal. Lernt kämpfen, beizeiten kämpfen die Welt bezwingen und euch selbst! Darin liegt die Freiheit und die Tugend.
Karl Frenzel
Die römische Geschichte ist für uns eigentlich nicht mehr an der Zeit. Wir sind zu human geworden, als daß uns die Triumphe des Cäsar nicht widerstehen sollten. So auch die griechische Geschichte bietet wenig Erfreuliches. Wo sich dieses Volk gegen äußere Feinde wendet, ist es zwar groß und glänzend, allein die Zerstückelung der Staaten und der ewige Krieg im Innern, wo der eine Grieche die Waffen gegen den andern kehrt, ist auch desto unerträglicher.
Johann Wolfgang von Goethe
Ab einem gewissen Augenblick fangen sie an, dich Maestro zu nennen. Sie sagen, es sei ein Ausdruck des Respekts. Es ist wohl so, als ob ein Rädchen im Getriebe nicht mehr richtig funktioniert, vielleicht ist es eine Falte im Mund, eine Falte auf der Stirn, ich weiß es nicht. Vielleicht ist auch der Blick anders, mit dem man den Frauen folgt, milder, weniger aggressiv.
Marcello Vincenzo Domenico Mastroianni