Wein Zitate (Seite 6)
Lob der Weine
Man sagt wohl: in dem Maien,
Da sind die Brünnlein g'sund –
Ich glaub's nit, bei mein Treuen,
Es schwenkt ei'm nur den Mund
Und tut im Magen schweben,
Drum will mir's auch nicht ein:
Ich lob die edlen Reben,
Die bring'n uns guten Wein.
Nun sei mir gottwillkommen,
Du edler Rebensaft!
Ich hab gar wohl vernommen,
Du bringst mir süße Kraft,
Läßt mir mein G'müt nicht sinken
Und stärkst das Herze mein –
Drum wollen wir dich trinken
Und alle fröhlich sein!
Johann Friedrich Fischart
Klagelied
Wann einst die Flaschen größer werden
wann einst wohlfeiler wird der Wein,
dann findet sich vielleicht auf Erden
die goldene Zeit noch einmal ein.
Doch nicht für uns! uns ist geboten
in allen Dingen Nüchternheit –
die goldne Zeit gehört den Toten
und uns nur die papierne Zeit.
Ach! kleiner werden unsere Flaschen
und täglich teurer wird der Wein
und leerer wird's in unseren Taschen
Gar keine Zeit wird bald mehr sein.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Auf Brüder...
Auf Brüder, laßt uns trinken!
Was warten auf die Nacht!
Schon ist der Tag im Sinken -
Her, was uns fröhlich macht!
Her den vollen, den schäumenden Becher,
Den Freudebringer, den Sorgenbrecher,
Her mit dem Wein,
Bruder, schenk ein,
Laßt uns trinken und fröhlich sein!
Bakchos hat ihn gegeben,
Daß er uns Tröster sei.
Von allem, was das Leben
Bedrückt, macht er uns frei.
Drum her den vollen, den schäumenden Becher,
Den Freudebringer, den Sorgenbrecher,
Her mit dem Wein,
Bruder,...
Alkäos