Was Ist Ein Zitate (Seite 34)
Das Äußerste, was man von einem Gentleman verlangen kann, ist, daß er einer Lüge unfähig ist. Er meint stets, was er sagt, und sagt, was er meint, wenn auch immer in höflicher Form. Weder Messer und Pistole noch Geschenke und Schmeicheleien werden je auch nur den geringsten Eindruck auf sein Votum oder sein Wort machen; denn er ist ein Mann der Wahrheit und wird wahrheitsgetreu reden und handeln bis zu seinem Tode.
Ralph Waldo Emerson
Leicht verschwindet der Taten Spur
Von der Sonne beleuchteten Erde,
Wie aus dem Antlitz die leichte Gebärde –
Aber nichts ist verloren und verschwunden,
Was die geheimnisvoll waltenden Stunden
In den dunkel schaffenden Schoß aufnahmen –
Die Zeit ist eine blühende Flur,
Ein großes Lebendiges ist die Natur,
Und alles ist Frucht, und alles ist Samen
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Psst
Träume deine Träume in Ruh
Wenn du niemandem mehr traust
Schließe die Türen zu,
Auch deine Fenster,
Damit du nichts mehr schaust.
Sei still in deiner Stille,
Wie wenn dich niemand sieht.
Auch was dann geschieht,
Ist nicht dein Wille.
Und im dunkelsten Schatten
Lies das Buch ohne Wort.
Was wir haben, was wir hatten,
Was wir…
Eines Morgens ist alles fort.
Joachim Ringelnatz
Freundschaft
Ein Freund ist ein Mensch
der zuhört,
der weghört,
der schweigt,
der spricht,
nicht nur sagt,
was gefällt,
der losläßt
und hält.
Der den Ernst des Lebens
mit dir trägt,
der dich stützt und bewegt.
Ein Freund ist ein Mensch,
dem du vertraust,
mit dem du
von Spiegel zu Spiegel schaust.
Ruth W. Lingenfelser
Krankenpflege ist keine Ferienarbeit. Sie ist eine Kunst und fordert, wenn sie Kunst werden soll, eine ebenso große Hingabe, eine ebenso große Vorbereitung, wie das Werk eines Malers oder Bildhauers. Denn was bedeutet die Arbeit an toter Leinwand oder kaltem Marmor im Vergleich zu der am lebendigen Körper, dem Tempel für den Geist Gottes?
Florence Nightingale
Die Kindheit ist eine Welt an sich, in der es keine Vergangenheit und Zukunft als Problem gibt, sondern nur die ewige Gegenwart. Jedes Ding, jede Blume, alles was es gibt, ist für das Auge eines Kindes sinnvoll. Ein großer Spielplatz scheint die ganze Welt zu sein. Wenn es überhaupt ein Paradies gibt, dann sollte es wie die Kindheit sein, natürlich und einfach.
Cosmin Neidoni
Man kümmert sich manchmal darum, welche Haushälterin ein Mädchen werde, aber was es für eine Mutter werde, daran denkt man nicht, oder man meint, der Verstand dazu werde ihm schon kommen. Ja, daß Gott erbarm! Mutter wird manche, ungesinnet, aber eine rechte Mutter sein, das ist ein schwer Ding, ist wohl die höchste Aufgabe im Menschenleben.
Jeremias Gotthelf
Hippokrates sagte 500 Jahre vor Christus: "Der Pöbel glaubt, die Epilepsie sei eine Wirkung von Dämonen oder bösen Geistern, aber sie ist eine rein körperliche Krankheit und kann durch natürliche Arzneien geheilt werden." Dagegen sagt im Jahre 1626 nach Christus, also mehr als 2000 Jahre später, der damals sehr berühmte deutsche Professor der Medicin, Daniel Sennert: "Der Pöbel pflegt die Epilepsie für eine Krankheit zu halten, aber sie ist eine Wirkung von Dämonen, was man freilich dem...
Ludwig Büchner
Denken, wie ich es verstehe, ist was Ähnliches wie Pochen Klatschen Trommeln. Denken ist ein Lärm, der Freude macht oder Ärger verbreitet – Denken ist die Entfachung eines Gefühls. Nur wer denken kann, ist auch fähig zu fühlen. Es ist wahrlich kein Zufall: in Frankreich, dem Vaterland von Verstand und Vernunft, sind Sensibilitäten verträglicher als irgendwo sonst auf der Welt.
Billy
Der Ungelehrte, der angesichts eines blühenden Baumes von dem Geheimnis des um ihn herum sich regenden Willens zum Leben ergriffen ist, ist wissender als der Gelehrte, der tausend Gestaltungen des Willens zum Leben unter dem Mikroskop oder im physikalischen und chemischen Geschehen studiert, aber bei aller Kenntnis von dem Ablauf der Erscheinungen des Willens zum Leben dennoch nicht von dem Geheimnis bewegt ist, daß alles, was ist, Wille zum Leben ist, sondern in der Eitelkeit aufgeht, ein...
Albert Schweitzer
Leicht verschwindet der Taten Spur / von der sonnenbeleuchteten Erde / wie aus dem Antlitz die leichte Gebärde - / aber nichts ist verloren und verschwunden, / was die geheimnisvoll waltenden Stunden / in den dunkel schaffenden Schoß aufnahmen - / die Zeit ist eine blühende Flur, / ein großes Lebendiges ist die Natur, / und alles ist Furcht, und alles ist Samen.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Die Dinge
Ich höre die Dinge so gerne singen,
sie erzählen, lachen, weinen und klingen.
Ein jedes hat seine eig'nen Geschichten
und hört man zu, sie werden berichten.
Sie sprechen von dem, was war und was ist
und auch von dem, was in die Zukunft mißt.
Ein jedes spricht mit anderem Wort,
doch will man verstehn, man kennt sie sofort.
Doch fürchte ich mich vor des Menschen Wort,
es rafft mir die schönen Dinge hinfort.
Er verlernte, zu lauschen in seinem Stolz
und aus singendem Baum – wird...
Michael Tietz
O heil'ges Eseltum! 0 heilige Ignoranz!
O heil'ge Dummheit! Heilige Frömmelei!
Dir schafft die Seligkeit ein Eselschwanz,
doch Wissenschaft gilt dir als Teufelei!
Was frommt es auch, der fernen Sterne Glanz
zu prüfen oder in der Bücherei
zu grübeln über der Planeten Tanz,
das Denken bricht ja nur den Kopf entzwei!
Was nützt euch, Denkern, alles Spekulieren?
Ihr dringt nicht in das Herz der Mücke ein
und möchtet Mond und Sonne visitieren?
Vergeblich sucht ihr stets der Weisen Stein.
Kniet...
Giordano Bruno