Warum Zitate (Seite 58)
Alle eure Begriffe hab ihr eurer Amme zu danken; über alles denkt ihr noch heute ebenso, wie ihr als Kinder davon dachtet. Eure Körper sind gewachsen, und eure Seelen liegen noch in der Wiege. Wie viele sind wohl unter euch, die sich die Mühe gegeben haben, den Grund zu erforschen, warum sie etwas wahr oder gut oder schön nennen.
Christoph Martin Wieland
Wenn der Sturm ausgetobt hat, dann folgt jene Ruhe, die uns oft im Leben gerade über das Schwerste, das am meisten Gefürchtete verhältnismäßig leicht hinweg hilft, weil es wie ein Schleier auf der Seele liegt, der sie nicht zum klaren Bewußtsein des entscheidenden Moments kommen läßt, weil all das frühere Kämpfen und Ringen untergeht in einem Wehgefühl, durch das nur hin und wieder ein jäher, stechender Schmerz zuckt, bei dem man sich erst besinnen muß, warum man denn eigentlich leidet.
Elisabeth Werner