Kann Nicht Schlafen Zitate
Ich fühle mich zerschlagen und möchte nur noch schlafen, doch ich kann nicht schlafen, weil ich auf der Haut ein entsetzliches Jucken habe (ohne daß man Flecken und Rötungen sieht). Fortin behauptet, daß es eine nervöse Reizung der Hautwärzchen sei. Außerdem habe ich Schmerzen in dem einzigen oberen Zahn, der mir noch verblieben ist. Komisch! Komsch! aber es ist eine Komik, über die ich nicht lachen kann!
Gustave Flaubert
Der Mann weckt den Apotheker mitten in der Nacht: "Geben Sie mir doch etwas Morphium, ich kann nicht schlafen." - "Haben Sie denn ein Rezept?" - "Nein." - "Dann kann ich Ihnen kein Morphium geben." - Der Mann denkt einen Augenblick nach und sagt: "Dann möchte ich etwas Insektenpulver haben."
Max "Maxi" Böhm
Das Totenhemdchen
Starb das Kindlein.
Ach, die Mutter
Saß am Tag und weinte, weinte.
Saß zur Nacht und weinte.
Da erscheint das Kindlein wieder,
In dem Totenhemd, so blaß:
Sagt zur Mutter: "Leg dich nieder!
Sieh, mein Hemdchen
Wird von deinen lieben Tränen
Gar so naß,
Und ich kann nicht schlafen, Mutter!"
Und das Kind verschwindet wieder,
Und die Mutter weint nicht mehr.
Eduard von Bauernfeld
Erwacht
Wie selig hat mich's gemacht,
daß unsere Wege sich trafen.
Nun lieg ich in der Nacht
und kann nicht schlafen.
O, welche Liebe war
in meinem Herzen verborgen
und wartete Jahr für Jahr
auf ihren Morgen.
Da kam ihr Tag und Licht,
und sie erwachte.
Du, dein süßes Gesicht
wie selig mich's machte!
Gustav Falke
Dicker roter Mond
Ach, ich kann ja gar nicht schlafen!
Über dem dunkelgrünen Myrtentor
Thront ein dicker roter Mond. –
Ob es später wohl noch lohnt,
Wenn man auf dem Monde wohnt?
Über dem dunkelgrünen Myrtentor?
Wär's nicht möglich, daß uns drüben
»Längre« Seligkeiten küßten?
Wenn wir das genauer wüßten!
Hier ist alles zu schnell aus.
Jeder lebt in Saus und Braus.
Wem das schließlich nicht gefällt,
Hält die ganze große Welt
Auch bloß für ein Narrenhaus!
Ach, ich kann ja gar nicht...
Paul Scheerbart
Der Morgen erwacht. Es gibt keinen Morgen. Wie kann er schlafen? Es ist ja nichts als die Stunde, in der die Sonne aufgeht. Verflucht! Die Sonne geht ja nicht auf, auch das ist ja schon Unsinn und Poesie. O dürft ich nur einmal über die Sprache her und sie so recht säubern und ausfegen! O verdammt! Ausfegen! Man kann in dieser lügenden Welt es nicht lassen, Unsinn zu sprechen.
Ludwig Tieck
Eingehüllt in graue Wolken,
Schlafen jetzt die großen Götter,
Und ich höre, wie sie schnarchen,
Und wir haben wildes Wetter.
Wildes Wetter! Sturmeswüten
Will das arme Schiff zerschellen -
Ach, wer zügelt diese Winde
Und die herrenlosen Wellen!
Kanns nicht hindern, daß es stürmet,
Daß da dröhnen Mast und Bretter,
Und ich hüll mich in den Mantel,
Um zu schlafen wie die Götter.
Heinrich Heine
- 1
- 2