Trost Zitate (Seite 3)
Ohne Trost kannst du nicht leben. Trost ist aber nicht Alkohol, Schlafmittel, Spritze, die dich vorübergehend betäuben und dich dann hineinstürzen in eine noch schwärzere Nacht. Trost ist keine Flut von Worten. Trost ist wie eine lindernde Salbe auf eine schmerzende Wunde. Trost ist wie eine unverhoffte Oase in einer unbarmherzigen Wüste. Trost ist wie eine sanfte Hand auf deinem Kopf, die dir zur Ruhe verhilft. Trost ist wie ein gütiges Gesicht in deiner Nähe, jemand, der deine Tränen...
Phil Bosmans
Literatur darf keinen Trost geben. Literatur darf nur beunruhigen. Ich darf nicht mehr geben, als ich geben kann. Wenn ich Trost hätte, könnnte ich ihn geben. Also: Meine Produktion ist mein Trost, mein aktives Handeln, mein Mich-Ausdrücken, das Formulieren der Trostlosigkeit ist mein Trost.
Friedrich Dürrenmatt
Komm, Trost der Welt
Komm, Trost der Welt, du stille Nacht!
Wie steigst du von den Bergen sacht,
Die Lüfte alle schlafen,
Ein Schiffer nur noch, wandermüd,
Singt übers Meer sein Abendlied
Zu Gottes Lob im Hafen.
Die Jahre wie die Wolken gehn
Und lassen mich hier einsam stehn,
Die Welt hat mich vergessen,
Da tratst du wunderbar zu mir,
Wenn ich beim Waldesrauschen hier
Gedankenvoll gesessen.
O Trost der Welt, du stille Nacht!
Der Tag hat mich so müd gemacht,
Das weite Meer schon dunkelt,
Laß...
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Ich sah Dir nach in Deinen blauen Himmel,
Im blauen Himmel dort verschwand Dein Flug.
Ich blieb allein zurück in dem Gewimmel,
Zum Troste mir Dein Wort, zum Trost Dein Buch. –
Da such' ich mir die Öde zu beleben
Durch Deiner Worte geisterfüllten Klang:
Sie sind mir alle fremd, die mich umgeben,
Die Welt ist öde und das Leben lang.
Arthur Schopenhauer
Einem Greise
Das Haar schneeweiß,
Die Wangen so hohl,
Bald, bald Lebwohl;
Und noch die Stirne so heiß?
Dein Schifflein stoßt
Schon ins Meer, zum Land
Streckst du die Hand
Noch, überhangend, zum Trost;
Zum Trost und Genuß,
Um Hab und Halt,
Und bist schon so alt:
O, daß man sterben muß!
Zieh ein die Hand!
Den Blick hinaus
Ins Meer! nach Haus!
Denk an den ewigen Strand!
Nicht scheide so schwer;
Wenn du rückverlangst
Und überhangst,
So sinkst du hinab ins Meer.
Nikolaus Lenau
O du, mein frühster Freund, vor allen wert,
Trost meines Herzens, dem kein Trost mehr lacht!
Wenn nun mein Tag auf ewig dich entbehrt,
So gönne mir dein Bild im Traum der Nacht!
Und wenn, zu neuem Leben dann entfacht,
Der Morgen die geheimen Tränen weckt,
Dann hält an deiner Gruft die Sehnsucht Wacht,
Bis Staub auch meinen armen Staub bedeckt
Und zum Beweinen still der Weinende sich streckt.
Lord George Gordon Noel Byron
Sanfter Trost. Einer Freundin.
Geschieden ist die Sonne,
Kein Blümlein mehr mag blüh'n,
Und nur des Epheus Blätter
Schmückt noch ein sanftes Grün.
Und freudig uns're Seele
Darauf die Hoffnung baut,
Daß es nach ödem Winter
Den Frühling wieder schaut. –
So wird der bangen Seele
Die tiefer Schmerz erfüllt,
Im Lebensgrün der Hoffnung
Ein neuer Trost enthüllt.
Ein Frühling lacht ihr wieder,
Und Blumen pflückt die Hand,
Fällt manche Wehmuthsthräne
Auch auf des Kelches Rand.
Und wie der Epheu...
Luise Büchner
Diesen schauderhaften Trost, daß die geschichtlichen Menschen nicht das gewesen sind, was man glücklich nennt, und dessen das Privatleben, das unter sehr verschiedenen, äußerlichen Umständen stattfinden kann, nur fähig ist, - diesen Trost können die sich aus der Geschichte nehmen, die dessen bedürftig sind.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel