Träumen Zitate (Seite 7)
Meine Welt
Ich entfliehe meiner Hoffnung,
vergesse das, was mich bedrückt,
steig' hinauf bis an den Himmel
und schaue einfach nicht zurück.
Mein Ballon trägt mich noch höher,
dort wo meine Freiheit ist,
entsag' den Träumen und Gedanken,
auf das jeder mich vergißt.
Den Blick auf's Schöne, Unbekannte
verlier' ich, was mich so bewegt,
sag' ich noch freundlich Lebe wohl
und stürze mich in meine Welt.
Ladore de Schygall
Die Insel der Vergessenheit
Liegt irgendwo im weiten Meer
Ein selig, weltverloren Land,
Still ziehn die Wolken drüber her,
Und leise ebbt die Fluth am Strand.
Uralte Bäume grünen dort
Und wölben sich zum dichten Hain,
In den drang nie ein Menschenwort,
Nie eines Menschen Blick hinein.
Aus purpurrothen Kelchen steigt
Ein seltsam süßer, müder Hauch,
Versonnen sich der Himmel neigt
Und reglos träumen Busch und Strauch.
Am Ufer schaukelt sich ein Kahn,
Die Wellen plätschern sacht am Kiel –
Wen...
Anna Ritter
Fichtenrauschen – Mondscheinleuchten
heben an ein seltsam Singen,
und im lichten Glaste flimmert's
wie von weißen Geisterschwingen ...
Wirfst du endlich ab die Hülle,
kehrst du wieder heim, Verlorner?
wachst du auf aus deinen Träumen,
nie Gestorbner – nie Geborner?!
Siehst du dich im goldnen Kahne
durch des Lebens Fluten gleiten,
nur gewichen sind die Ufer,
und erweitert sind die Weiten ...
Deine Flügel sind entfaltet
über Raum und alle Zeiten,
Tod und Leben sind nur Formen,
Träume dunkler...
Julius Hart
Wolke nimm die Träume mit,
trage sie auf weichen Flügeln
über Berge, über Täler –
über Seen, über Wälder –
dorthin wo kein Auge dringt.
Wo kein Vogellied erklingt,
wo das Herz den Schlag vergißt,
wo die Welt noch ruht in Träumen
und die Wolke still zerfließt,
will sich Traum mit Traum vereinen.
Carl Peter Fröhling
Hörst du, wie die Brunnen rauschen,
Hörst du, wie die Grille zirpt?
Stille, stille, laß uns lauschen,
Selig, wer in Träumen stirbt.
Selig, wen die Wolken wiegen,
Wem der Mond ein Schlaflied singt,
O wie selig kann der fliegen,
Dem der Traum den Flügel schwingt,
Daß an blauer Himmelsdecke
Sterne er wie Blumen pflückt:
Schlafe, träume, flieg', ich wecke
Bald Dich auf und bin beglückt.
Clemens Brentano
Wir leben im Luxus, haben Häuser, Autos, Geld und Möglichkeiten, die Abermillionen nicht haben. Was machen wir daraus? Wir suhlen uns in Trägheit und haben das Träumen und genußvolle Leben verlernt. Wir müssen endlich aufwachen, an uns glauben und erkennen, daß wir auch ohne Firlefanz, ohne Neid dafür mit mehr Menschlichkeit zu einem Dasein gelangen, welches sich mehr lohnt als das selbstgewählte, öde Vorsichhinleben.
Stefan Wittlin