Träumen Zitate (Seite 2)
Gefeit.
Nun mag geschehen was da will,
Ich stehe fest und halte still;
Was kann mich fürder kränken?
Nun bin ich gegen Haß und Neid
Unnahbar durch den Trost gefeit
Daß du mich liebst zu denken.
Wohl kommen Tage trüb und schaal,
Da will kein Freudensonnenstrahl
Die Wolken licht umsäumen.
Doch alle Sorgen, alles Leid
Entgilt mir Nachts die Seeligkeit
Daß du mich liebst zu träumen.
Ob mich die Menschen mißverstehn,
Mein Bestes mir zur Schmach verdrehn
Die Ehre mir zu rauben,...
Wilhelm Jordan
Gomorrha
Das Feuer schleicht in den Gassen
Mit leisem Raubtiertritt,
Die schönen Töchter, die blassen,
Vernehmen nicht seinen Schritt.
Sie ruh'n auf weichen Fellen,
Müd' von Gelagen und Tanz,
Vom Trank aus verbot'nen Quellen,
Von wilder Opfer Glanz.
Sie träumen von dunklen Freuden,
Von heimlicher Harfen Klang,
Von königlichem Vergeuden,
Und lachendem Ueberschwang.
Sie träumen von – Cherubsflügeln, –
Da stoßen die Wächter ins Horn,
Rot über Straßen und Hügeln
Lodert Jehovas Zorn. – –
Maria Janitschek