Tot Zitate (Seite 18)
Tausend Generationen, bevor Nietzsche Gott für tot erklärte, war der Tod schon Gott. Dieser Gedanke und Spruch Nietzsches war für den unheilbar frommen Pfarrers- und Vaterssohn am Ende vielleicht nur die zwingende Voraussetzung, um zur Anwendung des »De mortuis nihil nisi bene« zu kommen.
Gregor Brand
Lieber Mensch, dir wurde alles in die Hände gelegt, alles Leben wurde dir anvertraut. Du hättest Gärtner sein können in einem Paradies, in dem lauter Blumen für dich gratis blühen. Aber du hast deine Hände zu Riesengreifern gemacht und deine Füße zu Riesenbaggern, damit überall dein Denkmal aus Stahl und Beton entsteht, zu deinem Lob und Preis. Nun sitzt du eingezwängt da, tot zwischen tausend toten Dingen, und suchst verzweifelt die Pille zum Leben.
Phil Bosmans
Die Welt der Vernunft war einst eine Wildnis, schrecklich unzugänglich und bodenlos schwierig – nun ist sie nicht einmal mehr ein Garten. Die Philosophie ist verwelkt: Die Ideen sind tot, ermordet von der Gemeinsamkeit unserer Gedanken. Wenn alles mit allem zusammenhängt, bleibt kein Platz mehr für Lebendiges.
Billy
Seit die Scholastiker tot sind, wird die Schule jeden Tag nochmals erfunden. Wo es treppauf geht, muß selbst der Meister immer wieder von vorne beginnen. Dazu braucht er erstens ein sogenanntes Motiv (Motive sind die Sterne am hauseigenen Himmel) und zweitens jemanden, der ihm sagt, was Sagenswert ist.
Billy