Tod Zitate (Seite 68)
Farben sind der Ausdruck psychischer Zustände; Unfreiheit, Trauer, Hoffnungslosigkeit wählt das Schwarze. – Unsere Rasse, die im innersten Herzen nur an den Tod glaubt, das heißt, an das Erlöschen des bewußten Ego mit dem Zerfall seines Leibes, muß vorwiegend düstere Farben tragen, insbesondere beim Sterben.
Prentice Mulford
Die "Wendung" nach der Mitte des Lebens bedeutet nur, daß unser Leib sich regererieren will; während dieser Neuschaffung ist absolute Ruhe nötig. Wir verweigern der Natur diese Rast, wir zwingen den erschöpften Organismus zu Leistungen, zu denen er gerade in dieser Zeit ungeeignet ist und richten uns zugrunde. Wir müssen Jahr umd Jahr arbeiten, um unsere "Existenz" zu erhalten! Ungehorsamm, ohne es zu wissen, schiebt und schindet sich die Menschheit weiter, um sich den Lebensunterhalt zu...
Prentice Mulford
Die gesamte Menschheit fürchtet sich unaufhörlich: vor Krankheit, Tod, Verlusten. Jeder hat noch extra seine private Lieblingsfurcht, die er hätschelt. Jede Kleinigkeit, ein zufälliges Wort bringt ihm den ganzen Schrecken als einen Stoß ins Bewußtsein, der wie ein Strom hereinbricht und Schaden anrichtet.
Prentice Mulford
Da erwiderte mir gestern ein Herr aus Bremen: "Wie? Sie bedauern den Tod eines Seehundes? Ausrotten müßte man diese Tiere. Glauben Sie etwa, sie seien nützlich? Sie sind die ärgsten Fischräuber, die es gibt, ganz schädliche, unnütze Geschöpfe!" Ich dachte an die feuchten dunklen Augen der gutmütigen Tiere und sie erschienen mir weit liebenswerter als diese Anschauungen eines Pedanten, dem sich sein eigenes grenzenloses Räubertum als Mensch so ganz und gar von selbst verstand.
Christian Morgenstern