Sehr Zitate (Seite 22)
Das ist unsere Erde
Dieser strahlend schöne Garten,
ein Paradies im weiten All,
mit Kreaturen aller Arten,
ein faszinierend edler Ball,
das ist unsere Erde.
Diese farbenfrohe Kugel,
ein Planet voller Facetten,
mit Ruhepol und Trubel,
frei schwebend, ohne Ketten,
das ist unsere Erde.
Dieser wunderschöne Globus,
ein Juwel der feinsten Sorte,
mit hohem Wert und sehr robust,
plaziert am allerbesten Orte,
das ist unsere Erde.
Horst Rehmann
Lebenszeitraffer
Unter dem Herzen werden wir getragen,
schreiend blicken wir ins Licht der Welt,
können uns nich wehren, nichts erfragen,
sind tatenlos dem Erdendasein eingesellt.
Unsere Eltern lehren uns das Laufen,
vermitteln Charakter und Verstand,
lassen schnellstens uns noch taufen,
unsere Zukunft liegt in Gottes Hand.
Wir werden weise, erleben täglich mehr,
erfahren Kummer, Liebe, Pein und Leid,
der Körper zehrt am Älterwerden sehr,
zum jähen Ende ist es nicht mehr weit.
Viel zu schnell...
Horst Rehmann
Tränen
Tränen und Regentropfen,
beide gleichen sich sehr,
zunächst zartes Klopfen,
später rauschendes Meer.
Verletzt wird die Seele,
es blutet das Herz,
die brennende Kehle,
verkündet den Schmerz.
Wolken wachsen zur Mauer,
färben sich bläulich,
im Nu folgt ein Schauer,
kalt und abscheulich.
Regentropfen und Tränen,
wie soll's anders sein,
man braucht's kaum erwähnen,
in beiden steht man allein.
Horst Rehmann
Der Schimmel
Wolkenverhangener Himmel,
regendurchflutetes Land,
auf der Wiese ein Schimmel,
durchnäßt sein weißes Gewand.
Nebelschwaden, grauweiße Front,
silbern, mit Tröpfchen beladen,
verschwunden der Horizont,
Westwind spielt leis Serenaden.
Dem Schimmel scheint es egal,
läßt alles reglos geschehen,
gleicht einem marmornem Denkmal,
bleibt starr im Wiesengrund stehen.
Bis plötzlich ein Wiehern ertönt,
hallend, aus sehr weiter Ferne,
und sich der Himmel verschönt,
mit seiner...
Horst Rehmann
Wasser
Vom Quell stürzt du als Bach zu Tal,
willst das Flussbett schnell erlangen,
bist frisch und klar, hast keine Wahl,
musst irgendwie zum Meer gelangen.
Hast es sehr eilig, folgst deinem Ziel,
fließt durch Wälder und durch Auen,
verbringst auch Zeit mit Wellenspiel,
an dem sich Menschen gern erbauen.
Natur verschlingt dein köstlich Nass,
durch dich erwacht das neue Leben,
drum fließe Ständig, ohne Unterlass,
dann wird´s die Welt auf ewig geben.
Horst Rehmann
Phantasie
Phantasie kennt keine Grenzen,
sie zieht wie Wolken übers Land,
zigfach ist sie zu ergänzen,
dehnbar wie ein Gummiband.
Phantasie kennt auch kein Ende,
kreuz und quer läßt sie sich spinnen,
füllen kann man mit ihr Bände,
Erfindungen mit ihr beginnen.
Phantasie heißt breites Denken,
mit Fortschritt geht's sehr steil bergauf,
Phantasie muß man nicht lenken,
man lasse ihr nur freien Lauf
Horst Rehmann
Wahre Größe
Sehr Großes beherbergt diese Welt,
dazu zählt auch das große Geld;
Firmenbosse zeigen täglich Größe,
groß wirken manch Kartoffelklöße;
groß bezeichnet man auch Berge,
es gibt auch große Gartenzwerge;
große Politiker regieren Länder,
die Meere haben große Ränder;
groß ist auch der Erdenball,
riesengroß sogar das All.
Doch das Größte, das es wirklich gibt,
das man am meisten innig liebt,
das weiß ein jeder von Geburt her,
Das Allergrößte ist –
das Herz von einer Mutter!
Horst Rehmann
Entdeckt am Wegesrand
Du entdeckst nah am Wegesrand,
ein glänzendes Etwas im Gras,
es steckt zum Teil noch im Sand,
ist aus geschliffenem Glas.
Sehr behutsam legst du es frei,
entfernst den klebrigen Lehm,
dann sagst du so ganz nebenbei:
Diese Farben sind mir genehm.
In deinen zierlichen Händen,
liegt eine Kugel aus Glas,
du bist am Drehen und Wenden,
doch dann vergeht dir der Spaß.
Es ist nichts Wert und auch nicht rein,
was Du am Wegrand findest,
meistens ist es mehr Schein als Sein,
es...
Horst Rehmann
Eingleisig
Wir hatten uns gesagt, daß wir den Trott, die Eingleisigkeit,
nicht einziehen lassen wollten. Wir beide mögen diesen Zustand nicht.
Doch anscheinend ist dieser Zug sehr eigenwillig. Ohne unsere Erlaubnis ist er eingefahren in unseren Bahnhof.
Aber er rollt noch; vielleicht können wir die letzte Weiche noch umstellen.
Irina Rauthmann
Ach, die Menschenseele gleichet
Nur zu sehr dem armen Meere,
Das nicht weiß, ob's noch am Abend,
Wie am Morgen sanft sich wiegen,
Mond und Sterne widerspiegeln,
Oder, brüllend, grimmig schäumend,
Wider Erd' und Himmel toben
Und sein blau' Gewand an Klippen
Und am Felsen wird zerreißen;
Ach! das weiß es nicht; es eignet
Ja des Sturmes fremder Macht.
Ernst Raupach
Zum ersten Advent
Kaffee-Duft atmet jetzt das Haus,
die Dämmerung bricht herein.
Jeder Raum sieht verzaubert aus
durch Tannenreis und Kerzenschein.
Am Adventskranz nun ein Lichtlein brennt,
sehr festlich sieht das aus.
Vorfreude auf das Weihnachtsfest
verbreitet sich im ganzen Haus.
Zum ersten Mal in diesem Jahr
ein Weihnachtslied erklingt,
Friede all' überall wird darin verkündt.
Oh, wäre das doch Wirklichkeit, wie glücklich
war das Jesus-Kind.
Birgit Ramlow
Es waren drei junge Leute
Die liebten ein Mädchen so sehr.
Der eine war der Gescheute,
Floh zeitig über das Meer.
Er fand eine gute Stelle
Und ward seiner Jugend froh,
Und lebt als Junggeselle
Noch heute auf Borneo.
Der Zweite schied mit Weinen.
Er sang seiner Liebe Leid
Und ließ es gebunden erscheinen
Just um die Weihnachtszeit.
Das kalte Herz der Dame,
Die Quelle all seines Wehs,
Macht ihm die schönste Reklame
Auf allen ästhetischen Tees.
Der Dritte nur war dämlich,
Wie sich die Welt...
Rudolf Presber