Seele Zitate (Seite 101)
Es ist mir vorlängst einmal der Spruch vorgekommen: Wir sollten selbst da noch hoffen, wo nichts mehr zu hoffen steht. Gewiß ist das ein herrliches Wort, wer's nur verstehen will; mir hat es einst in großer Not den wunderbaren Trost in der Seele erweckt und einen leuchtenden Goldblick des Glaubens. Ein Mensch, den das Schicksal so ängstlich mit eisernen Händen umklammert, der muß am Ende doch sein Liebling sein, und diese grausame Gunst wird sich ihm eines Tages als die ewige Güte und...
Eduard Mörike
Du siehst in etwa 100 Meter Entfernung einen Mann Holz spalten. Das auf den Hackklotz geschmetterte Scheit sinkt bereits nach links und nach rechts auseinander - da erreicht dich erst der Schall. So mögen wir die Welt ein halbes Leben lang betrachten, bis wir das Wort vernehmen, das zu ihr gehört, die Seele, die von ihr redet.
Christian Morgenstern
Höher als die gewöhnliche Tapferkeit ist jene andere, wahre, vollkommene, philosophische Tapferkeit, sie ist eine Kraft und ein Halt der Seele, die jede Art Widerwärtigkeiten gleichermaßen verachtet, die sich stets gleich bleibt, einheitlich und beständig ist.
Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu