Schicksal Glück Zitate (Seite 2)
Das Glück und die Natur halten unsere Rechnung immer im Gleichgewicht; nie erzeigt sie uns eine Wohltat, daß nicht gleich ein Übel käme . . . Zeige dem Schicksal die Stirn. Entflieh dem Unglück, und wenn du ihm nicht entfliehen kannst, trag es wie ein Mann. Beuge dich nicht, entwürdige dich nicht wie ein Weib.
Niccolò Machiavelli
Werfen wir weiter einen Blick auf das Schicksal dieser welthistorischen Individuen, so haben sie das Glück gehabt, die Geschäftsführer eines Zwecks zu sein, der eine Stufe in dem Fortschreitungsgange des allgemeinen Geistes bildet. Aber sie als von dieser ihrer Substanz auch unterschiedene Subjekte sind das, was man gemeinhin glücklich nennt, nicht gewesen.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Mein Ein und Alles
Du bist wie mein Tagebuch,
denn ich kann Dir alles anvertrauen.
Du bist wie mein Schicksal,
denn das kannst nur Du bestimmen.
Du bist wie meine Seele,
denn nur Du weißt alles über mich.
Du bist wie mein Herz,
denn ohne Dich kann ich nicht leben.
Du bist wie mein Glück,
denn das kann ich oft gebrauchen.
Du bist meine Medizin,
denn nur Du kannst mich heilen
Du bist einfach mein Ein und Alles.
Klemens Winterer
Sicherung
Du meinst, daß Nacht und Frost die Glut verscheuchten,
Weil Flammen nicht mehr heiß in Dunkel schwellen –
Mich sättigt wunschlos das gestillte Leuchten,
In dessen Hut sich Weg und Ferne hellen.
Ich spüre, wie auf immer uns vereine
Der Glanz, den unvergessne Tage spenden,
Und trage still, wie in geweihtem Schreine,
Ihr Heiligstes in unbeschwerten Händen.
Ich weiß mich fahrlos, was mir auch begegnet,
Und nah, wie auch ins Ferne Schicksal ladet,
Ich fühle jedes Glück von Dir...
Ernst Maria Richard Stadler
Fatum
Zweimal hat mich der Tod verschont:
Er wollte mich nicht haben:
Hunderttausende lägen jetzt tot
Und tief in der Grube begraben.
Ich aber begann erst recht zu blühn
Und den Blütenkelch zu entfalten –
Und wie ich der unterirdischen Macht,
So trotz' ich den Tagesgewalten.
Zum Schicksal ward mir mein Leben, o Gott!
Fast drückt die Last mich zu Boden:
Berufen bin ich, zu rufen zum Glück
Hier all die lebendigen Toten.
Ludwig Scharf
Vollkommenheit
Ständige Vollkommenheit,
Geld, Gold, im Reichtum leben,
Glück für alle Ewigkeit,
was kann es schön'res geben.
Menschen träumen gern davon,
die Jungen wie die Alten,
ihnen fehlt nur die Option,
dies Unding freizuschalten.
Klüger wär Zufriedenheit,
sich seinem Schicksal fügen,
etwas mehr Genügsamkeit,
ganz ohne Lebenslügen.
Vielen sagt es der Verstand,
eh die Habgier sich erhebt:
Vollkommenheit ist Zustand,
der in irren Köpfen schwebt.
Horst Rehmann
Geh nach Hause, armer Knabe,
Leg dich nieder, weh verliebt.
Träume von der Himmelsgabe,
Die der Himmel dir nicht gibt.
Träume von den blonden Flechten,
Die du nur als Schnecken siehst.
Hadre mit dem ungerechten
Schicksal, dem kein Glück entsprießt.
Irgendwo ziehn weiche Glieder,
Lippen, süß zum Kuß und rund,
Irgendwen in Liebe nieder. –
Träum den Leib und träum den Mund!
Träumend darfst du dich vergeuden.
Träum in üppiger Phantasie
Deiner Liebe letzte Freuden. –
Träume, Freund, enttäuschen nie.
Erich Mühsam
Alles kann sich umgestalten!
Mag das dunkle Schicksal walten,
Mutig, auf der steilen Bahn
Trau dem Glück! Trau den Göttern!
Steig trotz Wogendrang und Wettern,
Kühn wie Cäsar in den Kahn.
Laß den Schwächling angstvoll zagen!
Wer um Hohes kämpft, muß wagen!
Leben gilt es oder Tod.
Laß die Woge donnernd branden!
Nur bleib immer, magst du landen
Oder Scheitern, selbst Pilot!
Friedrich von Matthisson
Reue
Hätt' ich nimmermehr es ausgesprochen,
Das eine Wort, das mich so elend macht!
Mir ist, als sei der Zauber nun gebrochen,
Der mich umfing, mit paradies'scher Pracht.
Matt ist dein Kuß, und trüb sind deine Blicke,
Dein Leben kühl und heiß nur meine Reu'.
Das Wort erweckte meines Schicksals Tücke,
Und all mein Glück ist ewig nun vorbei! –
Nina Günther
Mein ewiges Suchen
Nächtlicher Himmel ---
ich gehe in die Einsamkeit,
fort vom Trubel,
nur noch meine Gedanken,
die mich beherrschen.
Doch gibt es ein Entrinnen,
das mir Glück verspricht?
Stille und Schweigen ---
mein Schicksal in dieser Nacht,
allein!
Ich irre durch die Dunkelheit
und ich suche ein Ziel,
ein Halt im Meer der Gefühle.
Ich gehe – ich irre – ich suche ---
ein Leben lang!
Volkmar Frank
Verzagt
Soll ich wieder schwärmen, ich,
Der ich müd bin und verdrossen,
Schicksalslaugenübergossen
Traurig, trüb und jämmerlich?
Soll ich? Nein, ich drücke mich.
Meine Schwärmer sind verschossen,
Und das Schicksal hat beschlossen:
Keine Wonnen mehr für dich.
Aber deine Augen, Kind,
Sind bestimmt, das Glück zu schauen,
Das im schönsten Bogen geht:
Ruhe, Klarheit, Majestät,
Davon deine Augenbrauen
Allerschönstes Abbild sind.
Otto Julius Bierbaum
Das Glück, das glatt und schlüpfrig rollt,
tauscht in Sekunden seine Pfade,
ist heute mir, dir morgen hold
und treibt die Narren rund im Rade.
Laß fliehn, was sich nicht halten läßt,
den leichten Schmetterling laß schweben,
und halte dich nur selber fest;
Du hältst das Schicksal und das Leben.
Ernst Moritz Arndt