Reise Zitate (Seite 4)
Abschied
Sag mir, daß du dich im Föhnwind sehnst
Und daß du trauern würdest,
Wenn ich ginge.
Sag mir, daß diese Tage schön sind
Und daß du weinen wirst,
Wenn ich nicht singe.
Sag mir, daß du dem Leben gut bist.
Sag meiner Stimme,
Daß sie nie verwehe…
Und daß du heiter und voll frohen Mut bist,
Auch wenn ich lange Zeit
Dich nicht mehr sehe.
Sag mir, daß ich ein töricht Kind bin,
Und streichle mich, wie eine junge Meise.
Sag mir, daß ich zu dir zurückfind,
Auch wenn die Nächte dunkel...
Hugo Ball
Frühling
Nun ist die Welt in Rosen erwacht,
Gelöst ist die liebliche Fraue.
In Stücken zerbrach der Stirnreif der Nacht,
Und im Morgen lacht
Der blühende Wald und die Aue.
An die Reise nun geht der rieselnde Quell,
Es schimmert die Näh' und die Ferne.
O Tag, sei du mein Trautgesell
Vielhold und hell,
Dir wollt' ich dienen so gerne.
Auf Lerchenschwingen steigt mein Gesang,
Sich über den Wolken zu wiegen.
Doch was im tiefsten Herzen erklang,
Nie laut sich erschwang,
Das wahr' ich getreu und...
Wilhelm Arent
![Frantz Wittkamp Zitat: "Bedauerlicherweise
ist dieser schöne Ort
noch nicht das Ziel..."](/pic/1332215/600x316/quotation-frantz-wittkamp-bedauerlicherweiseist-dieser-schoene-ortnoch.jpg)
Das Leben ist eine Fußreise mit einem Dorn oder Nagel im Stiefel. Felsen, Berge, Schluchten, Flüsse, Löcher, Sonnenglut, Frost, Unwetter, Räuber, Feinde, Wunden, damit müssen wir kämpfen, das will bestanden sein, dazu haben wir die Willenskraft. Aber der Nagel im Stiefel: das ist die Zugabe, kommt außerdem und überdies dazu, und für den Nagel bleibt dem Manne, der mit den großen Übeln redlich ringt, keine Geduld übrig.
Friedrich Theodor von Vischer
Romane schließen damit, daß Held und Heldin heiraten. Damit müßte man anfangen, aufhören aber damit, daß sie sich wieder trennen, das heißt befreien. Denn das Leben von Menschen so beschreiben, daß man mit der Schilderung der Hochzeit abbricht, ist nicht anders, als beschriebe man die Reise eines Mannes und bräche den Bericht an der Stelle ab, wo er Räubern in die Hände fällt.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi