Nur Zitate (Seite 261)
Für ein glückliches, zufriedenes Leben
Versuche nicht,
etwas zu sammeln.
Leben ist Aufnehmen und Abgeben
– ein kontinuierlicher Prozeß –
Versuche nicht,
etwas zu halten.
Leben ist Wandel.
Wenn du den Wandel blockierst,
blockierst du dich,
dein Glück, deine Freiheit und dein Leben.
Und das Wichtigste:
lebe dich selbst,
ohne Versuch,
dich an Äußerlichkeiten zu orientieren.
Es gibt nur einen einzigen Halt
– dein eigener Mittelpunkt. –
Irina Rauthmann
Essenz des Lebens
Das Leben selbst bleibt immer gleich.
Nur du filterst
-je nach deiner Entwicklung -
andere Erfahrungen heraus.
Mit deinem eigenen Fortschreiten
treten andere Bereiche,
- Erfahrungswerte -
in den Brennpunkt deines Bewußtseins.
Sobald du dein Bewußtsein weiterentwickelst,
filterst du wieder anderes
in deinen Erfahrungsbereich.
Irina Rauthmann
Ach, die Menschenseele gleichet
Nur zu sehr dem armen Meere,
Das nicht weiß, ob's noch am Abend,
Wie am Morgen sanft sich wiegen,
Mond und Sterne widerspiegeln,
Oder, brüllend, grimmig schäumend,
Wider Erd' und Himmel toben
Und sein blau' Gewand an Klippen
Und am Felsen wird zerreißen;
Ach! das weiß es nicht; es eignet
Ja des Sturmes fremder Macht.
Ernst Raupach
bin ich in mir? oder nur hier?
bin ich die feder? oder's papier?
bin ich die mühle oder der wind?
bin ich das wasser das hier verrinnt?
bin ich die quell? oder der fluß?
bin ich der inhalt aus einem guß?
was ist hier echt? und was von mir?
verloren das ich in diesem wir?
ach all ihr menschen, hier tu ichs kund!
in all den fragen
bin ich der punkt.
Stefan Radulian
liebe & wille:
du willst eine frau lieben,
du willst dich aufopfern,
energien und kräfte investieren,
alles in dir,
jede einzelne zelle,
ist eine manifestation dieses willens,
der dich durchdringt,
und in deinen adern fließt…,
du nährst ihn,
mit hoffnung und naivität,
mit verschlossenen augen,
du bestehst nur mehr aus diesem willen,
für diesen geliebten menschen da zu sein,
jeglichen anderen lebensgrund
willst du nicht.
du willst lieben.
Stefan Radulian
Ist es denn Unrecht, wenn ich für euch erglühte?
Und Schmach, wenn ich in Eures Leibes Pracht,
Die Samt und Seide neidisch überdacht,
Gedankenvoll mit meinen Wünschen wüte?
Verstattet diesem hitzigen Geblüte,
Daß es an Euer Liebespförtchen poch!
Dann seufzt ihr wohl:
"Wie, werter Freund, schon müde?
Nur einmal noch!"
François Rabelais
Legt in die Hand das Schicksal dir ein Glück,
Mußt du ein andres wieder fallen lassen:
Schmerz und Gewinn erhältst du Stück um Stück,
Und Tiefersehntes wirst du bitter hassen.
Des Menschen Hand ist eine Kinderhand,
Sie greift nur zu, um achtlos zu zerstören,
Mit Trümmern überstreuet sie das Land,
Und was sie hält, wird ihr doch nie gehören.
Wilhelm Raabe
Dorfstille
Holunderduft liegt auf der Dorfesgasse -
die Hüttenfenster gleißen sonnenbunt.
Die Büsche schatten breit - es fliegen blasse
und volle Blüten schwebend hin im Rund.
Die Kirche ragt im goldengrünen Dämmern
der Linden, die sie überdrängen breit.
Nur aus verlorner Ferne dringt ein Hämmern,
als sei's der Herzschlag dieser Einsamkeit...
Sonst alles klangtot! und die Mittagstille
liegt wie mit erz'nen Flügeln überm Land -
ich glaube fast, man hört es, wenn die Hülle
der Blätterknospen...
Alberta von Puttkammer
Vergessen
Du mußt vergessen lernen,
Mußt aus der Seele Grund
Das süße Bild entfernen,
Von dem das Herz dir wund!
Sieh, vor dir grüne Auen,
Mailust und Sonnenlicht:
Und du willst rückwärts schauen,
Mit Thränen im Gesicht?
Es sei! ich will's verschmerzen,
Doch nur vergessen nie,
Was dem gepreßten Herzen
Einst Himmelswonne lieh.
Willst du die Frommen schmähen,
die betend, sehnsuchtkrank,
Noch starr gen Westen sehen,
Wenn längst die Sonne sank?
Und willst du Ähren flechten
Zu Garben, hoch...
Robert Eduard Prutz
Freiheit
Die Freiheit läßt sich nicht gewinnen,
sie wird von außen nicht erstrebt,
wenn nicht zuerst sie selbst tief innen,
im eignen Busen dich belebt.
Willst du den Kampf, den großen, wagen,
so setz zuerst dich selber ein:
Wer fremde Fesseln will zerschlagen,
darf nicht sein eigner Sklave sein.
Nur reinen Herzen, reinen Händen,
gebührt der Dienst im Heiligtum;
der Freiheit Werk rein zu vollenden,
dies, deutsches Volk, dies sei dein Ruhm.
Die Lüge winkt, die Schmeichler locken,
mit seiner...
Robert Eduard Prutz