Nur Zitate (Seite 196)
Weg mit der Erbärmlichkeit, die sich wimmernd unter das Unglück schmiegt und, mit dem Schnupftuch in der Hand, dem Schicksal Loblieder singt, daß es nur nicht härter werde. Nur aus dem Athleten, der ringend den Riesen des Jammers umarmt, kann der Riese werden, der zuletzt eine Stirn von Kälte und erhabener Verachtung dem Koloß des Elends entgegenwendet.
Graf Christian Ernst von Bentzel-Sternau
Diese Heiraterei sagt mir gar nicht zu. Es ist, als ginge man auf eine lange Seereise. Nach einer Weile widern dich sogar die ruhigen Zeiten an, ganz zu schweigen von den gefährlichen Stürmen. Man sieht nur selten etwas Neues, immer nur Wasser, Wasser, Ehemann, Ehemann, tagaus, tagein - bis man die Nase voll davon hat.
Aphra Behn
Sei nicht traurig, daß dich keine besonderen Tugenden auszeichnen. Wo immer der Herrgott eine Million Grashalme wachsen ließ, schuf er nur einen einzigen Baum dazu. Die Erde ist nicht mit Wäldern umsäumt und bedeckt, sondern mit Gräsern. Du mußt nur genug kleine Vorzüge haben und eine ehrliche Haut sein, dann braucht es dich nicht zu betrüben, daß du weder ein Held noch ein Heiliger bist.
Henry Ward Beecher
Einige Experimente wurden am Mittwoch, dem 26., und am Donnerstag, dem 27. Februar vorbereitet, aber weil an diesen Tagen die Sonne nur wenig schien, vertagte ich die Experimente und bewahrte die Platten mit den Uransalzen in einer Schublade auf. Da die Sonne an den folgenden Tagen immer noch nicht schien, entwickelte ich die Platten am 1. März in der Erwartung, nur schwache Abbildungen zu finden. Aber im Gegenteil: Die Silhouetten erschienen in großer Deutlichkeit. Ich dachte mir sofort, daß...
Antoine-Henri Becquerel
Für den Menschen unserer Zeit gibt es nur noch ein einziges Schicksal: Entwicklung. Magst du's fühlen als bitteres Muß hinter dir oder als lockende Hoffnung vor dir – es bleibt dir, gehört dir zu, unentrinnbar, unverlierbar. Was du sonst alles erleben wirst, auch Not, Krankheit und Tod – das ist alles nur Oberfläche des einen urgewaltigen Werde-Stromes Entwicklung.
Michael Bauer
In jeder Minute zermalmt uns die Vorstellung und die Empfindung der Zeit. Es gibt nur zwei Mittel, diesem Alpdruck zu entrinnen - ihn zu vergessen: das Vergnügen und die Arbeit. Das Vergnügen verbraucht uns, die Arbeit kräftigt uns. Wähle. Je mehr wir uns eines dieser Mittel bedienen, um so stärker widert uns das andere an. Nur indem man sich dieser Mittel bedient, kann man die Zeit vergessen.
Charles Baudelaire
Die unversöhnlichste Art des Hasses ist der Neid. Sonst machen Wohltaten die Feindseligen ruhiger; den bösartigen Neider regen aber Wohltaten nur noch mehr auf. Je größere Wohltaten er empfängt, desto größer wird sein Ärger, Verdruß und Unwille. Größer ist sein Ärger über die Macht des Wohltäters als sein Dank für empfangene Wohltaten. Wo ist ein wildes Tier, das die Neider nicht durch Unverträglichkeit übertreffen? Wo ist ein ungezähmtes Wild, das sie nicht an Wildheit überbieten? Die Hunde...
Basilius der Große
Der Zweifel gleicht dem Bandwurm, der gewöhnlich nur stückweise abgetrieben und höchst selten ganz verjagt wird. Wenn der Kopf des häßlichen Thieres zurückbleibt, so hebt das Leiden von Neuem an. – Wenn der Zweifel auch nur eine kleine Faser zurückläßt, so wächst er wieder nach. Wer diesen Lindwurm besiegen will, der muß sich mit dem Mute des heiligen Georgs waffnen.
Karl Baldamus