Nichte Zitate (Seite 325)
Was die Nationen hindert, einander zu vertrauen, sich aufeinander zu stützen, ihre Besitztümer und Kräfte wechselweise mitzuteilen und zu genießen, sind nur mittelbar Fragen der Macht, des Imperialismus und der Expansion: im Kerne sind es Fragen der Wirtschaft. Verschmilzt die Wirtschaft Europas zur Gemeinschaft, und das wird früher geschehen, als wir denken, so verschmilzt auch die Politik. Das ist nicht der Weltfriede, nicht die Abrüstung und nicht die Erschlaffung, aber es ist Milderung...
Walther Rathenau
Der letzte Schritt ist getan, wenn das Gebet nicht mehr dem Willen dient und entspringt, sondern das intuitive Erwachen und Dasein des Menschen zweckfrei offenbart. Dann ist seine Form nicht mehr die Litanei, sondern die Meditation; die Bitte hebt sich selbst auf in der schauenden Hingabe: nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille.
Walther Rathenau
Jörg Haider - und das ist die beste Nachricht dieses Wahltages - wurde von den Wählern erstmals gebremst. Niemand weiß, ob er nicht deutlicher verloren hätte, wenn sein unsägliches Lob für die Überzeugung alter Nazis nicht erst knapp vor der Wahl bekanntgeworden wäre oder der ORF nicht die Ausstrahlung des Dokumentes verweigert hätte.
Peter Rabl
Der bloße Schulgelehrte behauptet unter den Menschen den Platz, den unter den Tieren dasjenige innehat, das nicht ackert wie der Ochse, nicht Lasten trägt wie der Maulesel, nicht Diebe anbellt wie der Hund, sondern das, gleich dem Affen, alles besudelt, alles zerbricht, den Vorübergehenden beißt und allen und jedem schadet.
François Rabelais
Das Fernsehen darf sich nicht auf Skifahren, Fußball und Formel 1 konzentrieren. Benötigt wird ein Sportkanal des ORF und nicht nur ein unbekannter Sender wie TW 1. Hypo kann der ORF nicht ganz negieren. Aber wir müssen dafür zahlen und 100.000 S für ein Gewinnspiel für die Sendung auftreiben.
Gunnar Prokop
Jeder hat eine Vergangenheit, eine Jugend. Die Bilder bleiben. Natürlich hab ich auch Zwetschgen gestohlen und bin bedroht worden und übern Zaun g'saust und hab Angst g'habt, daß ich eine geschmiert krieg', aber das ist für mich nichts Besonderes, weil ich das mit so vielen teile. Traumatische Begegnungen hat es bei mir nicht gegeben. Ich bin nicht im Krieg hängengeblieben, hab niemanden umgebracht, bin nie im Gefängnis gesessen.
Gerhard Polt
Ich war weder der Starke noch der Schwache, sondern immer so mitten drin, nicht dick und nicht mager. Dick bin ich erst, seit ich verheiratet bin. Ich hab zur Zeit 93 Kilo, was mich sehr freut, denn ich hab schon mal 100 gewogen. Wenn es nicht so blöd wäre, würde ich mich als einen Insider bezeichnen. In meiner Biographie gibt es überhaupt keine Extreme.
Gerhard Polt
Niemand kann wissen, wem von seinen Passagieren der Steuermann genützt und wem er geschadet hat, indem er sie nicht ertrinken ließ. Er weiß, daß sie beim Aussteigen um kein Haar besser waren als beim Einschiffen, weder am Leib noch an der Seele. Er sagt sich: Wenn einer, der an schweren und unheilbaren körperlichen Krankheiten leidet, nicht ertrunken ist, dann ist das für ihn ein Unglück, daß er nicht sterben konnte, und ich habe ihm gar keinen Dienst erwiesen. Ist aber einer an dem Teil des...
Platon