Nicht Glücklich Zitate (Seite 14)
Lerne hoffen, ohne zu hoffen!
Leider ein allzu schweres Stück;
Wer's könnte, der hätte das Ziel getroffen:
Glücklich zu sein auch ohne Glück.
Dennoch ist's wahr und guter Rat,
Wird er auch niemals ganz zur Tat.
Leben ist Schuld,
Da will's Geduld;
Im Genuß entsagen,
Leidend nicht klagen,
Verzichtend wagen,
Dem Schein nicht trauen,
Doch freudig schauen,
Schaffen und bauen!
Versuch es, und kann es nicht ganz gelingen:
Soviel du vermagst, es doch zu zwingen,
Soviel ragst du aus Zeit und...
Friedrich Theodor von Vischer

Wer nicht ganz selbstverständlich glücklich ist, wird nur das Glück kennenlernen, das auf Verzweiflungsanfälle folgt. Ich fürchte mich vor einem unerträglichen Glück, dem ich unterlegen wäre. Ein Glück, das mich rächen würde an einer Schreckensvergangenheit, und damit an allem übrigen, einbegriffen das Mißgeschick gelebt zu haben.
Emile Michel Cioran
Es darf uns somit als ausgemacht gelten, daß jedem Menschen nur soviel Glück zuteil wird, als Rechtschaffenheit und Vernunft und entsprechendes Handeln bei ihm vorhanden ist; und wir können dabei Gott zum Zeugen nehmen, der glücklich und selig ist nicht durch äußere Güter, sondern durch sich selbst und durch die vollkommene Natur seines eigenen Wesens. Denn die Glückseligkeit muß von dem Glück unterschieden werden.
Aristoteles
Für ein glückliches, zufriedenes Leben
Versuche nicht,
etwas zu sammeln.
Leben ist Aufnehmen und Abgeben
– ein kontinuierlicher Prozeß –
Versuche nicht,
etwas zu halten.
Leben ist Wandel.
Wenn du den Wandel blockierst,
blockierst du dich,
dein Glück, deine Freiheit und dein Leben.
Und das Wichtigste:
lebe dich selbst,
ohne Versuch,
dich an Äußerlichkeiten zu orientieren.
Es gibt nur einen einzigen Halt
– dein eigener Mittelpunkt. –
Irina Rauthmann
Verständige Liebe
O Liebe, die ich endlich nun erfaßt
und die du mich so ganz ergriffen hast,
daß ich nur dir, nur dir zu eigen bin,
nimm mich; nimm mich; ich gebe mich dir hin.
Wer sich mit seinem Sein in dich versenkt,
dem wird von dir ein besseres geschenkt,
denn was du von ihm nimmst, gibst du als Glück,
als Seligkeit ihm tausendfach zurück.
So will ich durch dich und in dir allein
nur im Beglücken selbst auch glücklich sein,
will nimmer rasten und will nimmer ruhn,
nur was du...
Karl May
Der Ring des Polykrates
(Lukas 16.9, Machet euch Freunde
mit dem ungerechten Mammon.)
Der glückliche Polykrates,
Bang vor der Götter Neid,
Hat seinen besten Fingerring
Dem Ocean geweiht.
Und doch – versühnen kann er nicht
Das zürnende Geschick,
Ihm gibt das Meer in Fischesmund
Sein Opfergeld zurück.
Du, weiser als der Griechenfürst,
Nicht in die öde Flut,
Ins arme Volk, ins Menschenmeer
Wirf deines Danks Tribut.
Gedenk in deinem Überfluß
An deiner Brüder Noth,
Dem Nackten gib ein warm...
Karl Gerok
Marionettentanz
Wenn ich euch so betrachte
– wie ihr hinter Besitz und Ruhm herrennt,
nach Ansehen und Aussehen strebt,
– wie ihr euch versteckt, eure Gedanken und
Wünsche tarnt in farblosem Gerede über dies und das,
– wie ihr eure ehrliche Meinung und eure Fehler
in glänzendes Geschenkpapier verpackt
(wehe einer reißt die Verpackung auf!)
– wie ihr nicht aussprechen könnt
und nicht wissen wollt, was in euch ist,
dann meine ich manchmal,
ich sehe einem Marionettentanz zu,
bin glücklich,...
Kristiane Allert-Wybranietz