Natur Zitate (Seite 15)
Ob wir es wollen oder nicht: alle stehen wir hier unter dem Eindruck des täglich wiederkehrenden Erlebnisses, daß die Natur alles und der Mensch nichts ist. Damit kommt etwas in die Weltanschauung hinein, das gegen die Aufgeregtheit und Eitelkeit des europäischen Treibens empfindlich macht. Man erfaßt es als etwas Abnormes, daß an einer Stelle der Erde die Natur nichts mehr und der Mensch alles ist.
Albert Schweitzer
Ist doch überhaupt der Dichter der allgmemeine Mensch: alles, was irgendeines Menschen Herz bewegt hat und was die menschliche Natur, in irgendeiner Lage, aus sich hervortreibt, was irgendwo in einer Menschenbrust wohnt und brütet, - es ist sein Thema und sein Stoff; wie daneben auch die ganze übrige Natur.
Arthur Schopenhauer
Der mächtigste Unterschied zwischen den englischen, richtiger chinesischen Gärten und den jetzt immer seltener werdenden, jedoch noch in einigen Prachtexemplaren vorhandenen altfranzösischen beruht im letzten Grunde darauf, daß jene im objektiven, diese im subjektiven Sinne angelegt sind. In jenen nämlich wird der Wille der Natur, wie er sich in Baum, Staude, Berg und Gewässer objektiviert, zu möglichst reinem Ausdruck dieser seiner Idee, also seines eigenen Wesens gebracht. In den...
Arthur Schopenhauer
Wohl weiß ich, daß man Gott nicht dient, wenn man / die Ordnung der Natur verläßt, und Lob / verdienen sie, die vor mir hier gewaltet, / daß sie die Klöster aufgetan und tausend / Schlachtopfer einer falschverstandnen Andacht / den Pflichten der Natur zurückgegeben.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Es ist ein großes und würdiges Schauspiel, den Menschen zu sehen, wie er durch eigene Kräfte gewissermaßen aus dem Nichts hervorgeht; wie er die Finsternisse, mit welchen er von Natur umgeben, durch das Licht seiner Vernunft zerteilt; wie er sich über sich selbst erhabt; sich mit dem Geiste bis in die Himmelsgegenden schwingt und gleich der Sonne mit Riesenschritten den unermeßlichen Raum des Weltalls durchwandert und, was noch größer und schwerer ist, in sich zurückkehrt, um daselbest den...
Jean-Jacques Rousseau