Morgens Zitate (Seite 9)
Beachte den kleinsten Umstand, der deinem Kredit schaden könnte. Der Lärm deines Hammers, den dein Gläubiger um fünf Uhr morgens und um neun Uhr abends vernimmt, kann ihn vielleicht bestimmen, sich sechs Monate länger zu gedulden. Sieht er dich aber beim Spiel, hört er deine Stimme in der Schenke, während du noch an der Arbeit sein solltest, so wird er am nächsten Morgen sein Geld zurückverlangen.
Benjamin Franklin
Die köstlichste Übersetzerpanne ist seinerzeit in Bonn beim Gorbatschow-Besuch passiert. Helmut Kohl sagte: "Morgen ist hier Feiertag, nämlich Christi Himmelfahrt". Was der russische Dolmetscher so übersetzte: "Morgen arbeiten die Deutschen nicht, denn sie feiern den Tag der Luftwaffe."
Antal Festetics
Ich habe mir ein Gedicht von dem indischen Dramatiker Kalidasa an den Spiegel geklebt: Gruß an die Morgendämmerung: Sieh diesen Tag! / Denn er ist Leben, ja das Leben selbst. / In seinem kurzen Lauf / Liegt alle Wahrheit, alles Wesen deines Seins: / Die Seligkeit zu wachsen, / Die Freude zu handeln, / Die Pracht der Schönheit, / Denn gestern ist nur noch ein Traum, / und morgen ist nur ein Bild der Phantasie, / Doch heute, richtig gelebt, verwandelt jedes Gestern / In einen glückseligen Traum...
Dale Carnegie
Die Weiße Königin sagt in "Alice im Wunderland": "In der Regel gibt es morgen Marmelade, und gestern gab es welche, bloß heute gibt es nie Marmelade." Die meisten von uns sind so - sie ärgern sich über die Marmelade von gestern oder machen sich wegen der von morgen Sorgen, statt sie heute dick aufs Brot zu streichen.
Dale Carnegie
Die Kunst ist verflucht schwer. Wenn man abends bei einer Flasche Wein sitzt, meint man, es müsse wie von selber gehen. Am nächsten Morgen, nüchtern vor der großen weißen Leinwand, die Sachen wieder aus dem Nichts zu holen, da ist einem ganz anders zumute. Wenn ich morgens gemalt habe, bin ich den übrigen Tag nur noch ein lebender Leichnam.
Max Beckmann
Guten Abend, gut Nacht,
Mit Rosen bedacht,
Mit Näglein besteckt,
Schlupf unter die Deck!
Morgen früh wenn Gott will,
Wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut Nacht,
Von Englein bewacht,
Die zeigen im Traum
Dir Christkindleins Baum.
Schlaf nur selig und süß
Schau im Traum's Paradies.
Des Knaben Wunderhorn
Die Überraschte.
Amor schlich in stiller Nacht
In mein Haus verwogen,
Wie ich morgens aufgewacht,
War er eingezogen;
Als ich zürnte, bat er sehr,
Möcht' ihn nicht verjagen,
Sprach, er käm' von weitem her,
Würden uns vertragen;
Hätt' ihm nur ganz kurze Zeit
Herberg geben sollen,
Sey zu Gegendienst bereit,
Hat Zins zahlen wollen!
Und nun ist er noch im Haus,
Will noch länger bleiben,
Sagt, er gehe nicht hinaus,
Könn' ihn nicht vertreiben.
Spricht, es sey nur Scherz von mir,
Und...
Joseph Christian Freiherr von Zedlitz