Menschen Zitate (Seite 91)
Das Talent eines Menschen versöhnt uns oft mit der Fragwürdigkeit seines Charakters, wenn wir nicht gerade unter diesem persönlich irgendwie zu leiden haben. Niemals aber sind wir geneigt, uns durch die Vortrefflichkeit eines Menschen gegenüber seiner Talentlosigkeit milder stimmen zu lassen.
Arthur Schnitzler
Es macht unendliches Vergnügen, immer wieder bestätigt zu bekommen, wie sehr Menschen ihre eigene Beschränktheit auf einen Tonfall und eine Lebensart bei anderen Menschen vermissen. Mit kommt das so vor, wie wenn einer, der immer nach Italien Fischessen fährt, sich plötzlich dafür rechtfertigen muß, daß er in Island angelt.
Werner Schneyder
Des Menschen Taten und Gedanken wißt, / sind nicht wie Meeres blind bewegte Wellen. / Die innere Welt, sein Mikrokosmos ist / der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen. / Sie sind notwendig wie des Baumes Frucht; / sie kann er Zufall gaukelnd nicht verwandeln. / Hab ich des Menschen Kern erst untersuch, / so weiß ich auch sein Wollen und sein Handeln.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Der Staat selbst ist niemals Zweck, er ist nur wichtig als eine Bedingung, unter welcher der Zweck der Menschheit erfüllt werden kann, und dieser Zweck der Menschheit ist kein anderer als Ausbildung aller Kräfte des Menschen, Fortschreitung. Hindert eine Staatsverfassung, daß alle Kräfte, die im Menschen liegen, sich entwickeln, hindert sie die Fortschreitung des Geistes, so ist sie verwerflich und schädlich, sie mag übrigens noch so durchdacht und in ihrer Art noch so vollkommen sein.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Den Menschen der Sozialhilfe zu überlassen, macht am Ende nicht glücklicher. Es ist Unsinn, zu erwarten, dass der gesetzliche Rahmen nicht ausgeschöpft wird und die Leute auf Leistungen, die sie bekommen können, verzichten. Der Staat, der es zu gut meint, kann die Menschen entmündigen und entwurzeln. Das Ergebnis ist die Armutsdebatte, die wir jetzt haben.
Wolfgang Schäuble