Menschen Zitate (Seite 118)
Es ist traurig,
daß ein so wunderbares Phänomen wie die Liebe
durch Menschen und ihre Interpretationen
einen negativen Beigeschmack bekommen hat.
Eines Tages werden es alle wissen,
daß es das Höchste ist, was ein Mensch
geben
erfahren
erhalten
fühlen und auch sehen kann.
Denn liebende Augen
sehen eine andere Realität.
Liebe ist der Odem des Lebens.
Irina Rauthmann
bin ich in mir? oder nur hier?
bin ich die feder? oder's papier?
bin ich die mühle oder der wind?
bin ich das wasser das hier verrinnt?
bin ich die quell? oder der fluß?
bin ich der inhalt aus einem guß?
was ist hier echt? und was von mir?
verloren das ich in diesem wir?
ach all ihr menschen, hier tu ichs kund!
in all den fragen
bin ich der punkt.
Stefan Radulian
liebe & wille:
du willst eine frau lieben,
du willst dich aufopfern,
energien und kräfte investieren,
alles in dir,
jede einzelne zelle,
ist eine manifestation dieses willens,
der dich durchdringt,
und in deinen adern fließt…,
du nährst ihn,
mit hoffnung und naivität,
mit verschlossenen augen,
du bestehst nur mehr aus diesem willen,
für diesen geliebten menschen da zu sein,
jeglichen anderen lebensgrund
willst du nicht.
du willst lieben.
Stefan Radulian
Legt in die Hand das Schicksal dir ein Glück,
Mußt du ein andres wieder fallen lassen:
Schmerz und Gewinn erhältst du Stück um Stück,
Und Tiefersehntes wirst du bitter hassen.
Des Menschen Hand ist eine Kinderhand,
Sie greift nur zu, um achtlos zu zerstören,
Mit Trümmern überstreuet sie das Land,
Und was sie hält, wird ihr doch nie gehören.
Wilhelm Raabe
Dem Frömmling
Ich acht' Gebet. Doch seh' ich Menschen knieen
Um kleine Fehler, die so menschlich sind,
Da mein' ich: Gott hab' schon so viel verziehen,
Daß er solch Tun ein bißchen albern find …
Die gar zu oft die Hände ängstlich streckten,
Die gleichen jenen Trunkenen an Witz,
Die Nachts den Apotheker weckten:
– Für einen Sechser Lakeritz! –
Rudolf Presber
Ich möchte gern mich frei bewahren,
Verbergen vor der ganzen Welt,
Auf stillen Flüssen möcht ich fahren,
Bedeckt vom schattgen Wolkenzelt.
Von Sommervögeln übergaukelt,
Der ird'schen Schwere mich entziehn,
Vom reinen Element geschaukelt,
Die schuldbefleckten Menschen fliehn.
Nur selten an das Ufer streifen,
Doch nie entsteigen meinem Kahn,
Nach einer Rosenknospe greifen,
Und wieder ziehn die feuchte Bahn.
Von ferne sehn, wie Herden weiden,
Wie Blumen wachsen immer neu,
Wie Winzerinnen Trauben...
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Was soll dies kindliche Verzagen,
dies eitle Wünschen ohne Halt?
Da du der Welt nicht kannst entsagen,
erobre sie dir mit Gewalt!
Und könntest du dich auch entfernen,
es triebe Sehnsucht dich zurück;
denn hör', die Menschen lieben lernen,
es ist das einzig wahre Glück.
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Licht
Licht, vom Himmel flammt es nieder,
Licht, empor zum Himmel flammt es;
Licht, es ist der große Mittler
Zwischen Gott und zwischen Menschen;
Als die Welt geboren wurde,
Ward das Licht vorangeboren,
Und so ward des Schöpfers Klarheit
Das Mysterium der Schöpfung;
Licht verschießt die heil'gen Pfeile
Weiter immer, Lichter immer,
Ahriman* sogar, der dunkle,
Wird zuletzt vergehn im Lichte.
(*Böser Geist, Macht der Finsternis)
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)