Mann Frau Zitate (Seite 14)
Ein kleines Wunder
da sitzt er nun
nur noch zwei Zähne im Mund
der Bart
hat schon drei Tage gesehen
fast 90 ist er
so alt
so jung
früher
war er wohl mal
ein gut aussehender Mann
jetzt
ist er schön
da sitzt er
lässig ins Sofa gelehnt
wendet den Blick nicht
schaut nur sie an
mit einem Lächeln
ach ich weiss nicht wie
ein Lächeln
wie man wohl nur lächeln kann
wenn man fast 90 ist
und die Frau
um die es hier geht
sitzt zwei Meter weiter
mit dem Rücken zu ihm
im Rollstuhl
sie sieht es nicht
dieses...
Anke Maggauer-Kirsche
Apachen-Abschied
Nacht verrann.
Müssen scheiden.
Lehre es mich, Mann –
Schwöre es mir, Mann:
Leiden will ich, leiden.
Warest doch so gut,
Wurdest immer besser –
Mein entzücktes Blut
Blinkt nach deinem Messer.
Hattest viele lieb,
Immer Himmel blau.
Deinen Mund nun gib
Einer andren Frau –
Ach, warum ich weine?
Vaterhaus im Forst…
Eule hoch im Horst…
Und ein junger Hirsch, der röhrt…
Du: dein Messer, es gehört
Mir alleine…
Klabund
Entwicklungsgrenze
Nicht schreckt mehr die moderne Frau
Der schwierigste Beruf des Mannes!
Was immer einer leisten mag,
Das echte Überweib auch kann es!
Bald gibt es keine Wissenschaft
Und keine Tätigkeit auf Erden,
In der die Mitbewerberin
Gefährlich nicht beginnt zu werden.
Jurisprudenz und Medizin,
Astronomie selbst und so weiter
Sind ihr bequeme Sprossen nur
Auf geistiger Entwicklungsleiter. –
Wer sagts voraus, wie weit sie noch
Uns als Rivalin überflügelt,
Wenn Mitleid mit dem schwachen...
Maximilian Bern
Schöne Frauen können nicht gleichgültig nebeneinander hergehen; sie werden entweder Freundinnen oder Feindinnen werden, und der Instinkt des Herzens, jene Naturmacht, die der Frau stärker innewohnt als dem Manne, weil sie von der unbewußten Natur noch weniger losgelöst ist als dieser, verleiht ihrem Herzen ein rasches Verständnis für die Schwingungen des Nebenherzens, als dies dem Manne gegeben ist.
Ernst von Wildenbruch
Der Unterschied in der Untreue der zwei Geschlechter ist so wirklich, daß eine von echter Leidenschaft erfüllte Frau die Untreue des geliebten Mannes zu verzeihen vermag. Ein Mann kann das unmöglich. Das ist die entscheidende Erkenntnis, um die Liebe aus Leidenschaft von der Liebe aus Eitelkeit unterscheiden zu können. Bei den Frauen tötet die Untreue des Geliebten die Liebe aus Eitelkeit, während sie die Liebe aus Leidenschaft verdoppelt.
Henri Stendhal
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