Mann Zitate (Seite 191)
So ist sie von niemand abhängig und verschafft ihrem Manne die wahre Unabhängigkeit, die häusliche, die innere. Das, was er besitzt, sieht er gesichert, das, was er erwirbt, gut benutzt, und so kann er sein Gemüt nach großen Gegenständen wenden und, wenn das Glück gut ist, das dem Staate sein, was seiner Gattin zu Hause so wohl ansteht.
Johann Wolfgang von Goethe
Selbst als Mann und Hausvater pflegte er sich manchmal etwas, das ihm Freude würde gemacht haben, zu versagen, um nur nicht aus der Übung einer so schönen Tugend zu kommen, und seine ganze Erziehung bestand gewissermaßen darin, daß seine Kinder sich gleichsam aus dem Stegreife etwas mußten versagen können. Auf eine Weise, die ich im Anfang nicht billigen konnte, untersagte er zum Beispiel einem Knaben bei Tische, von einer beliebten Speise zu essen. Zu meiner Verwunderung blieb der Knabe...
Johann Wolfgang von Goethe
Sein Auge weilt auf dieser Erde kaum; / sein Ohr vernimmt den Einklang der Natur; / was die Geschichte reicht, das Leben gibt, / sein Busen nimmt es gleich und willig auf: / Das weit Zerstreute sammelt sein Gemüt, / und sein Gefühl belebt das Unbelebte. / Oft adelt er, was uns gemein erschien, / und das Geschätzte wird vor ihm zu nichts. / In diesem eignen Zauberkreise wandelt / der wunderbare Mann und zieht uns an, / mit ihm zu wandeln.
Johann Wolfgang von Goethe