Macht Zitate (Seite 148)
Die Schwäche derer, die am Anfang der Bekehrung stehen, ist derart, daß dem guten Willen nicht auf der Stelle die Auswirkung folgt, auch wenn einer alles Gute tun will. Denn er überlegt bei sich und beschließt beispielsweise nicht zu zürnen, und nimmt sich das in seinem Willen fest vor. Aber weil das Laster des Zorns durch täglichen Gebrauch und lange innere Gewohnheit in ihm Herr gewesen ist, widersetzt es sich seinem Willen und Vorsatz, und die Macht des Zorns bricht nach ihrer gewöhnlichen...
Origines
Man weiß und macht eigentlich nur, was man wissen und machen will. Die Schwierigkeit ist nur, dies zu finden. Genaue Beobachtung des ersten Moments der erscheinenden Velleität*, der gleichsam der Keim ist, wird uns überzeugen, das hier schon alles drin liegt, was sich nachher nur entwickelt und abklärt.
(*Kraftloses, zögerndes Wollen; Wunsch, der nicht zur Tat wird.)
Novalis
Wo es ums Leben oder Gleichgewichtiges geht, da fallen die Begriffe von Recht und Macht zusammen; das ist so klar, daß selbst das geschriebene Gesetz in allen Ländern dem Individuum die Notwehr als ein Recht vorbehält, also einräumt, daß es Lagen gibt, in denen der Mensch sein Recht in seiner Kraft zu suchen hat.
Max Nordau