Lob Zitate (Seite 4)
Die Faulheit
Fleiß und Arbeit lob' ich nicht.
Fleiß und Arbeit lob' ein Bauer.
Ja, der Bauer selber spricht,
Fleiß und Arbeit wird ihm sauer.
Faul zu sein, sei meine Pflicht;
Diese Pflicht ermüdet nicht.
Bruder laß das Buch voll Staub.
Willst du länger mit ihm wachen?
Morgen bist du selber Staub!
Laß uns faul in allen Sachen,
nur nicht faul zu Lieb und Wein,
nur nicht faul zur Faulheit sein.
Gotthold Ephraim Lessing
Bei allem Lob auf diesen Tag
Ich will mehr - etwas mehr Weltformat
vielleicht und Tiefenschärfe das einfallende
Licht eine Idee schräger noch (jedoch
keinesfalls schwächer) ich will Rhythmus
im Rasen und Blätterapplaus in den Büschen
dann eine Handvoll Sommerregen sprühend
und real wie dein Gelächter dahinter Kulissen
von sanftem zufälligem Blau und ich will (bei
allem Lob auf diesen Tag) Wörter zur Hand:
achtundsechzig für ein Gedicht abgezählte
Brigitte Fuchs
Durch übermäßiges Lob wird der Autor nicht für übermäßigen Tadel entschädigt. Jenes nimmt das halbe Vergnügen (und gibt weniger als gerechtes Lob) durch die Unvollkommenheit des Lobredners und durch die Erinnerung an die gelobten Vorzüge, deren man eben entbehrt. Überm(äßiger) Tadel verwundet 1) durch Nachsprechen 2) fremde Unvollkommenheit 3) eigne Geneigtheit, ihm zu glauben 4) Gefühl der Beleidigung.
Jean Paul