Last Zitate
Wüstenreise
Das Nötigste eingepackt.
Den Ballast zu Hause gelassen.
Nackt, ohne Masken, ohne Zwangsjacken, solltest du reisen
- unbeschwert -
Die Leichtigkeit des Seins erleben.
Doch sicher ist einiges vom Ballast mit ins Gepäck gerutscht!
Im Kontakt mit der Wüste
wirst mit der Last konfrontiert werden und lernst,
warum dein Rücken schmerzt.
Vom Tragen der schweren, sinnlosen Last!
Irina Rauthmann
Stets öffne huldvoll Freunden deine Hand
Und setz den Fuß nicht in des Geizes Schlucht;
Nie leihe ihnen, doch auch nehme nie,
Dieweil das Leihen der Freundschaft Schere heißt.
Mach durch Geschenke sie von Bürden frei
Und drücke nie sie durch des Leihens Last;
Doch tritt mit Vorsicht auf des Schenkens Bahn,
Sonst hängst du selbst des Leihens Last dir an.
Maulânâ Abdurrhamân Dschâmî
Die Last
Die Last auf meinen Schultern
erdrückt die Leichtigkeit
der wunderzarten Tage
unlängst vergang'ner Zeit.
Die Lust scheint fast verschüttet,
Gefühle unter Kies.
Verzeih mir meine Leere,
ich fühl' mich selbst ganz mies.
Stell bitte nicht in Frage,
was uns zusammenhält.
Der Wind verbläst solch Tage,
und Licht erfüllt die Welt.
Klaus D. Koch
Die alte Jungfer
Niemand zu Liebe, niemand zu Last,
Ist sie erloschen und verblaßt.
In ihrem Stübchen sann sie und sann,
Bis ihr einsames Leben darüber verrann.
Keiner hat nach ihr die Hand ausgestreckt
Und die flügelgebundene Seele erweckt.
Keiner hat in der Sommernacht
Zu seligem Weinen sie gebracht.
Und doch flogen Locken auch ihr ums Gesicht,
Und ihre Augen glänzten jung und licht.
Und doch schlug auch ihr in verschwiegener Brust
Die Sehnsucht nach Sonne und Frühlingslust.
Niemand zu...
Maria Janitschek
Leben
Sag' nicht vom Leben, daß ein Glück es sei.
Auch nicht ein Unglück oder eine Last;
Wenn du es sagst, bist du in dir nicht frei
Und weißt noch nicht, was du am Leben hast.
Das Leben, das in Wahrheit so zu nennen,
Ist eine Arbeit, die dir aufgegeben;
Als solche wag' es freudig zu erkennen,
Um dich zum Meister würdig zu erheben.
Den Meister macht auch hier die Übung nur,
Die treue Übung, die die Kraft dir mehrt,
Und Tag für Tag auf ihrer sichern Spur
Freundlich das Rechte recht dich...
Julius Hammer
Gott ist das beladenste aller Menschenworte. Keines ist so besudelt, so zerfetzt worden. Die Geschlechter der Menschen haben die Last ihres geängstigten Lebens auf dieses Wort gewälzt und es zu Boden gedrückt; es liegt im Staub und trägt ihrer aller Last. - Wir müssen die achten, die es verpönen, weil sie sich gegen das Unrecht und den Unfug derer auflehnen, die sich so gern auf die Ermächtigung durch Gott berufen; aber wir dürfen es nicht preisgeben.
Martin Buber
Kindheit
Ein glasgeschnittner Würfel füllte das Zimmer
Sobald es wieder Abend war, den trug
Er oft und stand umtaut von Schimmer.
Draußen ging dunkler Vögel schwerer Flug
Flatternd vorbei und war wie kühles Wehn
Um seine Stirne. Manchmal, wunderbar,
Blieben die fremden Lieder um ihn stehn
Und eine Blume sang in seinem Haar.
Oft schlich er scheu, gebückt in dumpfer Last,
Und sah sich wie ein Feuer, das entlohte.
Augen waren ihm Qual und tief verhaßt,
Der Wald rief ihn, und war doch fremd, und...
Maria Luise Weissmann
Der Einsiedler
Er hatte seit Jahren nicht mehr gesät
Verstreut noch reifte ihm das Getreide
Zuletzt ließ er den Hafer ungemäht
Sein Pferd verlor sich auf der Weide.
Er brach eine Zeit noch Beeren vom Ast
Als müßte er einen Hunger stillen
Dann vergaß er auch diese letzte Last
Um seiner tieferen Ruhe willen.
Er saß vor der Hütte bei Tag und Nacht
Die Hütte verfiel in Wind und Regen
Allmählich wuchsen die Gräser sacht
Seinen Füßen und Knien...
Maria Luise Weissmann