Lachen Zitate (Seite 5)
Das Lachen
O nehmt es mir nicht übel,
Wenn über euch ich lache,
Weil ich einmal muß lachen!
Ich lach', um nur zu lachen,
Selbst über mich nicht minder
Als über euch ich lache;
Und nehm' es auch nicht übel,
Daß über mich ihr lachet,
Wenn ihr nicht seid im Stande,
Selbst über euch zu lachen.
Friedrich Rückert
Quitt
Oh, lacht doch nicht! Treibt ja nicht euern Spott
mit unserm Glauben, denn ihr lästert Gott.
Nicht diesem Glauben, Gott gilt euer Lachen;
ich sage euch: Ihr habt es quitt zu machen!
Oh, lacht doch nicht! Treibt ja nicht euern Spott
mit unsrer Liebe, denn ihr lästert Gott.
Ein solches Lachen kann nur Schmerz bereiten;
ich sage euch: Ihr habt es quitt zu leiden!
Oh, lacht doch nicht! Treibt ja nicht euern Spott
mit unsrer Hoffnung, denn ihr lästert Gott.
Dies Lachen wird einst teuer...
Karl May
Was sind wir Deutschen doch für ein griesgrämiges Volk geworden! Gehen Sie nur mal durch die Straßen und schauen Sie die verbissenen Gesichter an. Wir sollten wieder lernen, mehr zu lachen, sogar dann, wenn uns nicht zum Lachen ist! Lachen befreit Herz und Seele und ist dadurch die beste Medizin – zusammen mit der Liebe.
Werner Braun
Aufschrei
Blühend sein und doch nicht leben sollen,
Mit der Sehnsucht noch, der heißen, tollen,
Vor der fest verschlossnen Türe stehn –
Durstig sein, und doch nicht trinken, trinken,
Wenn die goldnen Freudenbecher winken,
Jeder Wonne scheu vorübergehn –
Lechzen, ach, nach seligem Genießen,
Und die trunknen Augen doch zu schließen,
Weil des Schicksals harter Spruch es will –
Darben, darben, wenn sich Andre küssen,
Elend sein, und dennoch lachen müssen,
Immer lachen ….
Still, mein Herz, o still!
Anna Ritter
Mir ist, als bräch aus meinem Herz
Ein Strom durchglühter Lavafluten.
Ach, wüßtest du, wie hinter Scherz
So oft die tiefsten Wunden bluten.
Wenn ich mit Lachen von dir schied,
Wie Blütengelb war das zerstäubt
Und wilder klang das wilde Lied,
Das deine Heiterkeit betäubt.
Das wilde Lied klang fort und fort,
Und nichts von jenem Lachen blieb,
Bis ich es fand, das milde Wort.
Du sagtest einst: »Ich hab dich lieb!«
Joachim Ringelnatz
Schiff 1931
Wir haben keinen günstigen Wind.
Indem wir die Richtung verlieren,
Wissen wir doch, wo wir sind.
Aber wir frieren.
Und die darüber erhaben sind,
Die sollten nicht allzuviel lachen.
Denn sie werden nicht lachen, wenn sie blind
Eines Morgens erwachen.
Das Schiff, auf dem ich heute bin,
Treibt jetzt in die uferlose,
In die offene See. – Fragt ihr: "Wohin?"
Ich bin nur ein Matrose.
Joachim Ringelnatz
Das verlassene Mädchen
Ich sitze manchen langen Tag
Mit meinem Kind am grünen Hag,
Wo ich an seinem Herzen lag,
Am Herzen lag!
Da nahm er mich in seinen Arm
Und küßte mich so warm, so warm –
Davon mir wurde bittrer Harm,
Ja bittrer Harm.
Sie stießen aus dem Elternhaus
In Nacht und Elend mich hinaus –
Da ging mir wohl das Lachen aus,
Das Lachen aus.
Ich wäre tot schon sicherlich,
Du armes Kind erbarmest mich,
Möcht' fluchen dir und küsse dich,
Und küsse dich!
Otto von Leixner
Frauenpower
In jungen Jahren lachen wir Männer die Frauen an,
um ihr Herz zu erreichen.
Doch diese haben nichts zu lachen,
denn sie müssen Karriere machen.
Der Machtkampf gegen die Männer
dauert lang und immer länger.
Ab einem gewissen Alter, an Erfahrung reich,
sind sie uns Männern endlich gleich.
Jetzt bleibt Zeit für einen Männerblick –
doch leider lacht keiner mehr zurück.
by SPODO