Lachen Zitate (Seite 10)
Richard III.
"Ein Königreich für ein Pferd!"
Der König schreit's ins Publikum.
"Hat auch ein Esel seinen Wert?"
ruft jemand und man lacht sich krumm.
Der König schweigt für kurze Zeit,
dann fällt auch er in Heiterkeit.
Und breiter wird des Lachens Spur.
"Jawohl, komm auf die Bühne nur!"
Manfred Schröder
Die Angst
Es krallt sich um die Sonne eine Hand.
Ein lauer Wind jagt dürre Blätter raschelnd auf.
Ein toter Vogel stürzt aus Wolkenhöh
zerschmettert an die Erde.
In dumpfer Hütte Mensch an Mensch gedrängt,
voll Grauen starrend in den schwefelgelben Tag.
Die Tür fliegt auf, von unsichtbarer Hand berührt.
Der Hund kriecht winselnd in die Ecke.
Und langsamer wird jetzt der Wanduhr Ticken,
noch einmal tick und tack –
dann steht die Uhr. –
Ein grelles Lachen in den Lüften!
Es horchen starr die...
Hermann Harry Schmitz
Wenn es Worte gibt,
die streicheln,
sind es Deine Worte.
Wenn es Worte gibt,
die Trost zusprechen,
sind es Deine Worte.
Wenn es Worte gibt,
die Kraft vermitteln,
sind es Deine Worte.
Wenn es Worte gibt,
die ein Lachen wecken,
sind es Deine Worte.
Wenn es Worte gibt,
die wärmen,
sind es Deine Worte.
Wenn es Worte gibt,
die Liebe atmen,
sind es Deine Worte.
Für mich.
Helga Schäferling
Zwölf Freier
Zwölf Freier möcht' ich haben, dann hätt' ich genug,
Wenn alle schön wären und alle nicht klug.
Einen, um vor mir herzulaufen,
Einen, um hinter mir drein zu schnaufen;
Einen, um mir Spaß zu machen,
Und einen, um darüber zu lachen;
Einen traurigen, den wollt' ich schon fröhlich herzen,
Einen lustigen, ich wollt' ihm vertreiben das Scherzen.
Einem, dem reicht' ich die rechte Hand,
Einem, dem gäb' ich die linke zum Pfand;
Einem, dem schenkt' ich ein freundlich Nicken,
Einem, dem...
Friedrich Rückert
Leeres Reden, Kommen, Gehen,
Schales Lächeln, Lachen auch,
Alles mußtest du verstehen,
Heuchelnd nach des Tages Brauch!
Unergründet muß es bleiben,
Glatt und trügrisch wie die Welt,
Wenn dein Wesen ihrem Treiben
Widerwillig ward gesellt.
Dein erst, wenn der Tag zerstoben,
Ist, was dir die Seel' umfaßt,
Dein des Glücks, der Schmerzen Toben,
Dein geliebter Sorgen Last.
Otto Roquette
Unglücksrabe
So oft ich der alten Nachbarin
In ihrem Shawltuch begegnet bin,
Wenn die Sonne grade recht hell gestrahlt,
Als bekäm sie's heute extra bezahlt –
Dann zeigte die alte Nachbarin
Mit der welken Hand nach dem Himmel hin
Und kniff den Mund so besonders ein,
Als biß sie in etwas Saures hinein,
Und meinte: "Wenn's nur so bleibt!"
So ist's mir im Leben mit Vielen ergangen,
Die wußten mit Freude nichts anzufangen
Und riefen in jeden Sonnenschein
Ihr krächzendes "Wenn's nur so bleibt"...
Anna Ritter
Und auf einmal steht es neben dir
Und auf einmal merkst du äußerlich:
Wieviel Kummer zu dir kam,
Wieviel Freundschaft leise von dir wich,
Alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer.
Dann verkümmert deine Klage…
Du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich fügen,
Von den Sorgen gezähmt.
Willst dich selber nicht belügen
Und erstickst es, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
Längst zu lange ausgedehnt –
Und auf einmal – : Steht es...
Joachim Ringelnatz
Kostümball-Gedanken
Es wechseln die Moden,
Aber der Hosenboden
sitzt sinngemäß
Immer unterm Gesäß.
Bunt stimmt viel froher
Als beispielsweise Grau.
Aber viel sowiesoer
reizt der Busen der Frau.
Das nächste Mal gedenke ich
Als ganz Nackter mitzumachen.
Und auch dies Kostüm verschenke ich.
Nur damit die Leute lachen.
Joachim Ringelnatz