Kinder Zitate (Seite 17)
Gebrannte Kinder
Es gibt Kinder
die ein gebrannter Finger
davon abhält
je wieder
mit dem Feuer zu spielen
und
es gibt Kinder
die merken
daß eine gebrannte Hand
schnell wieder heilt
und
es gibt Kinder
die wissen
daß man
mit einem gebrannten Arm
mehr spürt
und
es gibt Kinder
die haben begriffen
daß ein gebranntes Herz
immer warm bleibt.
Jörn Pfennig
Mit dem Vogel sind geflogen
seine Kinder über's Meer.
Droben ward der Himmel trüber,
drunten brausten Sturmeswogen,
und die Kinder klagten sehr:
Ach, wie kommen wir hinüber?
Nirgends will ein Land uns winken,
und die müden Schwingen sinken.-
Aber ihre Mutter sagt:
Kinder, bleibet unverzagt!
Fühlt ihr nicht im tiefsten Innen
unaufhaltsam einen Zug,
neuen Frühling zu gewinnen?
Auf, in jenem ist kein Trug!
Der die Sehnsucht hat gegeben,
er wird euch hinüberheben,
und euch trösten, balde,...
Johann Wolfgang von Goethe
Die Rattengeschichte
Aus wissenschaftlichen Gründen wurden einer Rattenmutter - sie ist bestimmt wie jede andere Mutter - ihre Kinder weggenommen und lebend einige hundert Kilometer entfernt tief im Meer versenkt. Die Rattenmutter wurde ununterbrochen unter Messung ihrer Hirnströme beobachtet. Zu einer bestimmten Zeit wurden ihre Kinder durch eine Explosion getötet. In dieser Todessekunde drehte die Rattenmutter vollständig durch. Ihre Hirnströme waren wie Explosionen. Obwohl sie "nur" eine...
Ebo Rau
Der bisherige und weiter andauernde evolutionäre Triumph patriarchalischer Gesellschaften beruht darauf, daß sie kinderreicher sind. Je ausgeprägter Frauen in einer Gesellschaft das Sagen haben, desto kinderärmer wird diese Gesellschaft in der Regel sein. Frauen lieben zwar Kinder mindestens so stark wie Männer, aber sie lieben auch ihre Freiheit, die durch Kinder eingeschränkt wird, mehr als die Männer die Freiheit der Frauen schätzen.
Gregor Brand
Nicht die Schwärze, sondern die Dauer der Beispiele vergiftet Kinder; und wiederum tun dies weniger die Beispiele fremder Kinder und gleichgültiger Menschen als die der geachtetsten, der Eltern und Lehrer, weil diese als ein äußeres Gewissen der Kinder deren inneres zum Vorteile des Teufels entzweien oder verfinstern.
Jean Paul
Auch beeinträchtigt der Mangel gewisser Güter, wie edler Abkunft, wohlgeratener Kinder oder Schönheit, das Glück. Denn vollkommen glücklich kann nicht sein, wer ein abstoßendes Äußeres hat, von schlechter Herkunft, vereinsamt oder kinderlos ist, und wohl noch weniger, wer mißratene Kinder hat, oder wer gute Kinder durch den Tod verlor. Zur Glückseligkeit scheinen also, wie gesagt, auch solche äußere Güter zu gehören, weshalb ja manchmal Glück und Glückseligkeit gleichgesetzt werden.
Aristoteles
Freu dich
Freu dich der Bäume im Garten.
Zähl nicht die Schnecken am Kohl.
Zähl nicht die Sorgen, die warten.
Freu dich an anderer Wohl.
Zähl nicht die Stunden der Leiden.
Freu dich des Kindes, das lacht.
Zähl nicht vergangene Zeiten.
Freu dich an Schöpfers Macht.
Zähl nicht die Tage der Schmerzen.
Zähl nicht die schwere Fracht.
Freu dich der liebenden Herzen.
Freu dich der Sonne, die lacht.
Zähl nicht die Kinder, die leiden.
Freu dich der Rose, die blüht.
Zähl nicht die Menschen, die...
Jutta Schulte
Wenn dich Familienbande fest umstricken,
So darf dein Geist nach Freiheit nicht mehr blicken.
Die Sorg' um Kinder, Kleidung, Nahrung, Geld,
Zieht dich zurück vom Weg zur Geisteswelt.
Den ganzen Tag hab ich mir vorbedacht,
Mit Gott nur umzugehn die ganze Nacht,
Allein beim Beten konnt ich nicht vergessen:
Was werden meine Kinder morgen essen?
Saadî
Wiedersehn
Deine Kinder, hier verloren,
wirst du droben wiedersehn;
denn was aus dir ist geboren,
kann dir nicht verloren gehn.
Daß du einst sie wiedersehest,
dieses kannst du wohl verstehn,
wenn du auch nicht das verstehest,
wie du sie wirst wiedersehn.
Nicht als Kinder; oder wolltest
du sie ewig halten klein?
Nicht gealtert; oder solltest
du entfremdet ihnen seyn?
Die hier streitenden Gestalten,
dort wo sie verglichen sind,
wo nicht Mann und Weib sich spalten,
trennt sich auch...
Friedrich Rückert
Nachruf
Hast Du den alten Strandkorbmann gekannt?
Er saß bei Sonne, Regen, Wind und Sand
vor seiner Strandkorbhütte ganz allein,
im Regen, Wind und goldnen Sonnenschein.
Nun ist er droben, irgendwo im Wind,
schaut auf uns nieder, wo wir Kinder sind.
Zählt seine Körbe, die im Sande stehn.
Nachts wird er selber durch die Reihen gehn.
Das Meer, die Wellen, das war sein Gesicht.
Die tiefen Furchen, wie der Welle Gischt.
O alter Strandkorbmann, nun hast du Ruh,
schaust aus der Ferne unserem...
Otto Reinhards
Stoßgebet eines Deutschen
Als mein Ur-Großvater Kind war, war Krieg
Als mein Großvater Kind war, war Krieg.
Als mein Vater Kind war, war Krieg.
Als ich Kind war, war Krieg.
Als meine Kinder Kinder waren, war zum erstenmal kein Krieg.
Lieber Gott – erspare auch meinen Enkeln einen Krieg!
Willy Meurer