Ich Kann Zitate (Seite 27)
Eine säkularisierte Welt, in der die religiöse Unwissenheit groß ist, kann nicht verstehen, daß man Kirche nicht so betrachten kann wie eine politische Partei. Kirche ist eine aus dem menschlichen und göttlichen Element zusammengewachsene Einheit. Manche meinen, man könne sie mit einem Kirchenparlament regieren wie im profanen Bereich auch. Zum Teil ist das richtig, andererseits gibt es - wenn ich davon überzeugt bin - von Christus her einen unveränderlichen Besitz des Glaubens, der der Welt...
Franz König
Wie meine Frau. Interessanterweise. Da werde ich unruhig. Wissen Sie, ich kann mir eine Frau nicht schön reden. Entweder ist da was oder da ist nichts. Ich kann eine Frau auch nicht über ein Gespräch erobern. Entweder sie ist begehrenswert oder sie wird es auch nicht. Meine Frau übt auf mich heute noch die gleiche Anziehungskraft aus wie beim erstenmal.
Thomas Gottschalk
Der Mann weckt den Apotheker mitten in der Nacht: "Geben Sie mir doch etwas Morphium, ich kann nicht schlafen." - "Haben Sie denn ein Rezept?" - "Nein." - "Dann kann ich Ihnen kein Morphium geben." - Der Mann denkt einen Augenblick nach und sagt: "Dann möchte ich etwas Insektenpulver haben."
Max "Maxi" Böhm
Müde
Ich schließ die Thüre hinter mir,
Will ohne Gäste sein;
Ich hab mich selbst verlassen,
Drum bin ich so allein.
Ich mache alle Läden zu,
Was soll mir Tag und Licht.
Das Feuer ist verglommen,
Die Sonne brauch ich nicht.
Ich fühle gar kein Leben mehr;
Die Liebe ist vorbei.
Ich kann nicht einmal weinen,
Aus mir ringt sich kein Schrei.
Ich habe keinen Gott und Freund
Und bin so sinnenleer,
Daß, wenn das Glück jetzt käme,
Ich fühlte es nicht mehr.
Ich schließ die Thüre hinter mir,
Bin nur für...
Otto Julius Bierbaum
Heute
Heute ist ein neuer Tag.
Ich kann ihn verschwenden oder nutzen.
Was ich heute tue, ist wichtig,
denn ich tausche einen Tag meines Lebens dafür ein.
Morgen wird dieser Tag für immer vergangen sein.
Er läßt mir das zurück, was ich aus ihm gemacht habe.
Es soll ein Fortschritt sein: Ich will weiter.
Es soll Erfolg bedeuten:
Ich will heute abend mit Genugtuung rückblicken können,
damit ich den hohen Preis nicht bereuen muß,
den ich gezahlt habe.
Denn die Zukunft ist nur eine Kette von...
Arthur Lassen
An den Menschen
Fazit
Ich war nie zuvor,
ich bin jetzt und einzigartig.
Einst werde ich nicht sein,
nicht aufgefahren und nicht hinabgestiegen.
Sinn des Lebens?
Nicht nach dem Sinn zu fragen. –
Fazit:
Kein Sinn.
Aber ich bin,
und ich kann nicht zusehen,
wie Du hungerst, wie Du blutest,
wie Du stirbst.
Ich muss Dir helfen, denn
irgendwie
liebe ich Dich.
Raymond Walden
Im Zeichen des Kampfes geboren,
such' ich den Frieden nicht;
ich fühl' mich matt, verloren,
wo man vom Glück nur spricht.
Ich liebe die strengen Stirnen
wo schwer der Gedanke wohnt,
gleich den ragenden Silberfirnen,
nah' denen die Sonne thront.
Ich liebe gewappnete Hände,
ein streitbares, herbes Wort,
das suchend geht, ob's nicht fände
der Echtheit und Wahrheit Hort.
Ich kann nicht anders und sage:
So bin ich, Gott helfe mir,
so bleib' ich bis meine Tage
erschöpft sind auf Erden hier.
Edith Gräfin Salburg
Ja, Du bist allgegenwärtig in meinem Zimmer. Du bist da wie die Luft, die ich atme. Und das ist der Grund, weshalb ich eigentlich nur lebe, wenn ich in meinem Zimmer bin. Dann fühle ich, daß Dein Platz hier ist, hier bei mir. Leb wohl, Geliebte, ich kann immer nur wiederholen: ich liebe Dich, weil ich keinen anderen Gedanken habe.
Charles de Coster
Die Resignation, wie sie viele Christen glauben im Namen Gottes haben zu müssen unter der Last der Übel, ist nicht christlich. Ich bin deswegen nicht ganz einverstanden mit dem Spruch, den man Kranken oft ins Zimmer hängt: "Ich muß leiden, ich kann leiden, ich darf leiden, ich will leiden." Das ist nicht wahr – ich will nicht! Das ist eine verzwungene Geschichte. Das hätte der Heiland nie gesagt, er sagte nur: "Ich ergebe mich", aber es ist ein stiller Protest darin.
Christoph Blumhardt d. J.
Alles Gut, das ich besitze, gehört nicht mir in dem Sinne, daß ich sage: "Das ist mein, ich kann damit machen, was ich will", sondern nur in dem Sinne, daß ich mir sage: "Das ist Gut, das ich in einem für die Allgemeinheit nutzbringenden Sinne verwalten soll und für das ich vor meinem Gewissen Verantwortung schuldig bin".
Albert Schweitzer
Mein Käthchen
Mein Käthchen fordert zum Lohne
Von mir ein Liebesgedicht.
Ich sage: Mein Käthchen verschone
Mich damit, ich kann das nicht;
Ob überhaupt ich dich liebe
Das weiß ich nicht so genau;
Zwar sagst du ganz richtig, das bliebe
Gleichgültig; doch, Käthchen, schau:
Wenn ich die Liebe bedichte,
Bedicht' ich sie immer vorher,
Denn wenn vorbei die Geschichte,
Wird mir das Dichten zu schwer.
Frank Wedekind
Was die Erde mir geliehen,
Fordert sie schon jetzt zurück.
Naht sich, mir vom Leib zu ziehen
Sanft entwindend Stück für Stück.
Um so mehr, als ich gelitten,
Um so schöner ward die Welt.
Seltsam, daß, was ich erstritten,
Sachte aus der Hand mir fällt.
Um so leichter, als ich werde,
Um so schwerer trag' ich mich.
Kannst du mich, du feuchte Erde,
Nicht entbehren? Frag ich dich.
"Nein ich kann dich nicht entbehren,
Muß aus dir ein' andern bauen,
Muß mit dir ein' andern nähren,
Soll sich auch die...
Peter Rosegger