Hunger Zitate (Seite 12)
Du hast gerufen, geschrien, hast meine Taubheit aufgebrochen. Du hast geleuchtet wie ein Blitz über mir und hast meine Blindheit verjagt. Du hast Deinen Wohlgeruch ausgeströmt, ich habe ihn eingeatmet und wittere Dich. Geschmack habe ich an Dir gewonnen. Jetzt hungere und dürste ich. Du hast mich berührt und ich brenne vor Sehnsucht nach Deinem Frieden. Dort, in Deinem Frieden, werden wir wohnen und schauen, schauen und lieben, lieben und loben. Siehe, was im Ende sein wird ohne Ende…
Augustinus Aurelius
Der Hunger, nicht die Sünde, ist in unserer Zeit die Ursache des Verbrechens. Darum sind unsere Verbrecher - als Klasse - vom psychologischen Standpunkt aus völlig uninteressant. Sie sind keine erstaunlichen Charaktere, sie sind nur, was die gewöhnlichen achtbaren Spießbürger wären, wenn sie nicht genug zu essen hätten.
Oscar Wilde
Das Geheimnis des Lebens heißt Leiden. Hinter allem verbirgt sich nur dies! Zu Anfang unseres Lebens schmeckt das Süße uns so süß, das Bittere so bitter, daß wir unweigerlich unser ganzes Streben auf den Genuß richten und nicht nur einen Monat oder zwei von Honig leben, sondern am liebsten unser Leben lang keine andere Nahrung kosten möchten und dabei nicht wissen, daß wir unsere Seele Hunger leiden lassen.
Oscar Wilde
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Die Vision der Fülle, die alte sozialistische Idee, daß die materielle Befriedigung von selbst in Frieden und Glück umschlagen werde, stimmt nicht. Gewiß, Hunger ist für niemand erträglich und zumutbar. Wenn aber der Mensch satt ist, dann stellen sich ihm die Fragen nach dem Sinn seines Lebens in neuer und nicht minderer Dringlichkeit.
Richard von Weizsäcker