Hoffnung Zitate (Seite 18)
Stumme Liebe
Ich liebe dich – und muß dir doch entsagen!
Wie viele Süße und wie vieles Leid,
Wie viele schmerzdurchbohrte Seligkeit
Die armen, herben Worte in sich tragen!
In Ketten ist mein stürmisch' Herz geschlagen,
Und keine Gnade gibt es, die befreit,
Und keine Hoffnung, die ihm Flügel leiht –
Nur leiden darf es, doch es darf nicht klagen.
So folgt es dir wie ein getreuer Hund.
Und eines Tages wirst du es verjagen
Wie einen lästigen Hund – und es vergessen.
Und für die Liebe, jahrelang...
A. de Nora (Pseudonym für Anton Alfred Noder)
"Süße" Hoffnung, uns von Gott gegeben,
Ja, wir fühlen deine Himmelsmacht;
Ach, nach oben hin seufzt alles Leben,
Seufzt das Herz in stiller Mitternacht;
Selbst die Brust, durchglüht von Liebeswonne,
Sehnet sich nach einer andern Sonne,
Nach dem Lichte, das in Sternen wacht.
Johann Heinrich Christian Nonne
Zum Muttertag
Kostbarer als alle Edelsteine auf Erden,
bist du mir mein treues Mutterherz.
Dir allein verdanke ich mein Sein und Werden,
heilst mir mit Herzensgüte meinen Schmerz.
Gemeinsame Stunden voller Freud und Leid -
stets gingen wir zusammen durch all diese Zeit.
Wertvoller als alle Diamanten auf dieser Welt,
bist du mir, weil du immer zu mir hältst.
Du bist mir wie ein strahlender Stern am Himmelszelt,
der stets meine Seele mit großer Hoffnung erhellt.
So möge dich Gott beschützen auf...
Natunika
Wähnen, glauben, fürchten, lieben,
sich erfreuen und betrüben,
bald sich wagen, bald besinnen,
oft verlieren, oft gewinnen,
auf der Bahn, wie sie gegeben,
dornig, rosig, holprig, eben,
zwischen Furcht und Hoffnung schweben,
doch wo möglich vorwärts streben,
das ist eben Menschenleben.
Hans Georg Nägeli
Nach all den Nächten, die voll Sternen hingen
Nach all den Nächten, die voll Sternen hingen,
nun diese dumpfe, trübe, nasse Nacht,
als wär die Arbeit aller Zeit vollbracht
und niemals wieder Hoffnung auf Gelingen.
Wohin die Schritte weisen, da das Ziel
ertrank im nebeligen Grau der Wege?
Ich such nur noch, wo ich mich niederlege,
den stillen Platz. Verloren ist das Spiel.
Ich höre vieler Menschen Schritte tasten –
verirrte Menschen, einsam, müd und arm –
und keiner weiß, wie wohl ihm wär und...
Erich Mühsam
Nachklang
(An L.)
Wenn ich dich, du schöne Schwester, sehe
Und betrachte deinen Ernst so gerne,
In den Augen diese klaren Sterne,
Ist's, als wollte weichen all mein Wehe.
Denn da kann ich mir so plötzlich denken,
Dürft' ich wohl in ihre reine Seele
Das Geheimnis, das ich stets verhehle,
Dieses unverdienten Kummers senken?
Daß er wie ein Leichnam sei im Grabe,
Drin sie ihn zurechte würde legen,
Und sie spräche über ihn den Segen,
Ach! auf daß ich fortan Ruhe habe.
Denn so lang ich mag die...
Eduard Mörike
Ein Schemen nur ist die Welt,
Ein Werk aus Rost und Schimmel,
Des Schicksals Woge steigt und fällt,
Bald schmerzgefurcht, bald lustgeschwellt –
Kein Segen, denn im Himmel!
Und was vom Helm des Ruhmes gleißt
Verschwimmt wie Schein am Himmel,
Was Hoffnung, Lieb' und Schönheit heißt
Sind Grabesblumen, bald vergreist –
Nichts Ew'ges, denn im Himmel!
Ach, arme Wand'rer, früh und spat
Sind wie im Sturmgetümmel;
Des Liedes Strahl, der Weisheit Rat
Erleuchten schwach den ird'schen Pfad –
Kein...
Thomas Moore
Wenn’s manchmal aussichtslos erscheint,
dann rat’ ich Dir, mein lieber Freund
Gib niemals Deine Hoffnung auf,
wie es auch kommt im Lebenslauf!
Denn – wenn Du denkst es geht nicht mehr –
kommt irgendwo ein Licht daher,
und gibt Dir Mut, Kraft und Vertrauen,
dem Schicksal was auf’s Maul zu hauen.
Und wenn Dich ein Bock mal schlucken will,
Hälst Du zunächst ein Weilchen still.
Doch eh’ er Dich dann gänzlich frißt,
Zeigst Du ihm, wer Du wirklich bist:
...Daß David gegen Goliath
auch nicht...
Willy Meurer