Herz Gebrochen Zitate
Schlußlied
Warum ich traure alle Zeit
Und wandle all Zeit stumm?
Ich trag' im Herz ein stilles Leid
So schwer mit mir herum.
Was hilft's, daß ich dem Gram vertrau',
Der still mein Herze bricht,
Verstehen kannst du's nimmermehr
Und helfen kannst du nicht.
Verstehen würd'st du nimmermehr
Das Leid, das mir geschehn,
Ach, die mein Herz gebrochen hat,
Kann's selber nicht verstehn.
Theodor Storm
Spätes Erkennen
Ach, wär' ich fern geblieben!
Vom Sehen kommt das Lieben,
Vom Lieben kommt der Schmerz:
Mit ihm rastloses Sehnen,
Mit ihm unzähl'ge Thränen,
In Thränen bricht das Herz!
Das Herz, gebrochen eben,
Kann fürder nicht mehr leben,
Muß sterbend bald vergehen.
Bringt Liebe solche Noth,
Und kommt die Lieb' vom Sehen,
So bringt das Sehen Tod!
Ach wär' ich fern geblieben
Joseph Christian Freiherr von Zedlitz
Lorelei
Es ist schon spät, es wird schon kalt,
was reitst du einsam durch den Wald?
Der Wald ist lang, du bist allein,
du schöne Braut! Ich führ dich heim!
»Groß ist der Männer Trug und List,
vor Schmerz mein Herz gebrochen ist,
wohl irrt das Waldhorn her und hin,
o flieh! du weißt nicht, wer ich bin.«
So reich geschmückt ist Roß und Weib,
so wunderschön der junge Leib,
jetzt kenn ich dich – Gott steh mir bei!
Du bist die Hexe Lorelei.
»Du kennst mich wohl – vom hohen Stein
schaut still mein...
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Gebrochenes Herz
Die Rosen und die Nelken,
Und Flieder und Jasmin,
Die müssen wohl verwelken,
Und müssen wohl verblüh'n.
Die Lieb' ist Gab' und Güte,
Die Lieb' ist keine Pflicht,
Die Lieb' ist eine Blüte –
Verblüht und bleibet nicht!
Die Rosen und der Flieder,
Und Nelken und Jasmin,
Die kommen alle wieder
Und werden alle blühn.
Nur nicht die Lieb' und Treue,
Wenn sie verloren ist!
Und keimt kein Herz aufs neue,
Das schon gebrochen ist.
Otto Friedrich Gruppe
Ein gebrochenes Herz,
es war so allein.
Erlebte den Schmerz,
versuchte trotzdem glücklich zu sein.
Bunte Träume waren da,
sie waren voller Glück.
Handelten davon, wie es einmal war,
wollten die Lebendigkeit zurück.
So floh es vor der Wirklichkeit.
Hinein, in die Dunkelheit der Nacht.
Es liebte die Vergangenheit
und unterschätzte ihre Macht.
Ein gebrochenes Herz,
es war so allein.
Erlebte den Schmerz,
versuchte trotzdem glücklich zu sein.
Silke Vossenkaul
Als ich sagte, daß ich dich brauche,
sah ich mir Ignoranz zulächeln.
Als ich dich begehrte,
brach mir deine Arroganz das Herz.
Als ich begann, dich zu vergessen,
gabst du mir Hoffnung,
die Flamme wäre doch nicht aus.
Nun sitze ich in der Leere meiner
Einsamkeit und lächle meinen
Flügeln zu, die die Flamme verbrannte.
Fortfliegen kann ich nicht mehr -
das gebrochene Herz
liegt dir nun zu Füßen.
Adrian Peivareh
Der ewige Zweifel, keinem ganz vertrauen,
Nicht sprechen können, wie's zum Herzen drängt,
In jedem Blicke Hohn, Verdammniß schauen,
Macht, daß man fremd sich unter Fremden denkt!
Ein, zweimal wird das Herz zurückgewiesen,
Dann kommt es nicht mehr, klopft nicht wieder an;
Zeigt's keinem mehr, daß seine Thränen fließen,
Nicht lieben mehr es so wie früher kann!
Die Welt nicht weiß, was in ihm vorgegangen,
Denn ton- und klangslos ist der wahre Schmerz –
Und so manch schöne Kraft ist...
Eugenius Hermann
Stille des Herbstes
Im Herbste kommen der Wiese die Herbstzeitlosen
und mir die Lieder,
die lieben Kinder der Melancholie,
die dämmernden Lampen im Nebel blühn wieder,
sanft dunkelt das tiefe Zuhause gebrochener Lüfte,
die Landschaft am Lethe,
der Sommer verwelkt, und Verträumung
füllt Gärten des Himmels, balsamische Beete.
Wie einer, der heimkehrt, nachdenksam verweilt
sich das Jahr in den Räumen der Stunden,
in diesem Meer, dieser Stille von Schilf
voller Weite, in der sich die Wasser...
Albin Zollinger
Arbeit!
Komm, ernste Freundin, meine Trösterin,
du Segenshort in ruhelosen Tagen,
ersehnte Zuflucht, Allerbarmerin,
hilf mir des Lebens Bürde weiter tragen.
Leid drückt mein Herz! Soll ich der Last erliegen?
sieh, wie gebrochen und verzagt ich bin!
bei dir ist Heil, hilf meinen Gram besiegen
und gib mir Frieden, stille Trösterin!
Leon Vandersee
Verloren
Je dunkler, je schattiger ein Baum,
Um so lieber singt ein Vogel darauf,
Je schwermütiger, je düst'rer ein Traum,
Um so lieber wacht man auf.
Je härter, um so edler der Stein,
Je müder, je mehr gebrochen
Ein edles Herz von Pein,
Um so tiefer und stiller sein Pochen.
Wem ein großes Leid geschehen,
Der wird ewig elend sein.
Blumen kann man wieder säen,
Herzen, die uns recht verstehen
Wenn uns die verloren gehen –
Den Verlust bringt nichts mehr ein.
Hermann Ritter von Lingg