Herz Zitate (Seite 24)
Er ist mein Halt,
wenn der Boden aufbricht.
Er ist mein Lachen,
wenn ich traurig bin.
Er ist mein Kritiker,
wenn ich meine Seele öffne.
Er ist mein Freund,
wenn ich einsam bin.
Er ist mein Herz,
wenn ich es verloren habe.
Er ist meine Hoffnung,
wenn ich an nichts glaube.
Er ist der Verstand,
wenn ich nur noch fühle.
Er ist das Gefühl,
wenn ich zu viel denke.
Damaris Wieser
Weg im Nebel
Nun wird die Spur der Füße langsam ungetan,
Und aus der Tiefe, aus der tiefen Tiefe steigt
Das Trübe, schwadengrauer Nebel himmelan.
Nun wird der Augen-Aufblick langsam leer,
Und aus der Höhe, aus der hohen Höhe neigt
Die Wolke sich, sinkt Nebel erdwärts schwer.
Nun drängt zu dem verwandten Un-Gesicht
Das Wesenlose aus den fahlen Gründen
Und hebt sich sehnend ins versäumte Licht.
Nun flieht, was war: es fliehen Busch und Baum,
Flieh'n Berg und Tal, die sich zur Flucht...
Maria Luise Weissmann
Das gute Herz begreift die gute That
Auch ohne des Verstandes Deutung leicht,
Den wie die Stern' an Gottes Firmamente,
Verbündet sie ein heiliger Magnet,
Der seine Kraft vom Mittelpunkt des Himmels
Zum Mittelpunkt des Menschen niederströmt.
Und welcher zwischen diese Himmelspole
Die kalte Prüfungsmacht, den Erdengeist,
Zu drängen sich erkühnt, nie wird ihm mehr
An der getrübten Pforte des Gemüths
Die Glorie der edlen That erscheinen.
Joseph Anton Weißenbach
Glücklich ist, wer froh empfindet
Wahre Herzensfreudigkeit,
Wer in seinem Wandel findet
Trost für unglückschwere Zeit.
Glücklich ist, wem es beschieden,
Ganz zu fassen Freud' und Schmerz,
Durch das schönste Glück hienieden;
Durch ein freies, reines Herz.
Glücklich ist, wem es gegeben,
Recht zu handeln immerzu,
Er fühlt selbst bei dürft'gem Leben
Wahren Reichtum – Seelenruh'!
Hermann Weise
Du weißt, wie es ist
und du kannst es tun
Tust du's nicht, so ist's aus Prinzip
Auch aus Vernunft?
Doch wenn du's läßt,
bleibst du dir dann wirklich selber treu?
Du weißt, wie es ist
und du kannst es tun
Tust du's, so hörst du auf dein Herz
Nicht auf's Prinzip!
Doch wenn du's tust,
bleibst du dir dann wirklich selber treu?
Janine Weger
Der Andere
Nirgends vergißt sich so leicht
Der Liebe Lust, der Liebe Schmerz
Wie in den Armen eines andern.
Schwarz war dein Auge, mein Freund,
Schwarz wie die Nacht, wolkenumhüllt.
Blau strahlt das Auge des andern.
Keiner wohl küßte wie du,
Sanft wie ein Hauch am Maientag.
Stürmisch jetzt küßt mich der andre.
Treulos und falsch war dein Herz.
Doch auch dafür find' ich Ersatz,
Denn schon betrügt mich der andre.
Frank Wedekind
An einen Dichter
Dein Schaffen war wie Gold so echt,
Solang du Modekram geschaffen.
Du gabst dem menschlichen Geschlecht
Unrechten Plunder zu begaffen.
Doch seit ein reineres Idol
Dein ruhmbedürftig Herz begeistert,
Wie ward dein Schaffen falsch und hohl,
Aus eitel Phrasenschwulst gekleistert.
Frank Wedekind
Abgewendet
Du stehst vor mir, ein stolzes Weib,
In hoher, unnahbarer Pracht,
Als wüßte nichts dein holder Leib
Vom Zauber süßer Liebesmacht.
Die Lippen weigern Wort und Gruß,
Die Lippen, deren weiche Glut
Zu mancher Stund' im Flammenkuß
Auf meinen freudig jüngst geruht.
Nicht sekmnkst du scheu der Augen Licht,
Wenn ich im Zufall dir genaht,
Dein marmorbleiches Angesicht,
Nicht bebt es, führt uns gleicher Pfad,
So ferne heut', da gestern noch
Der Tag uns sah voll Seligkeit –
Doch ob du fremd...
Gottfried Wandner
Den Schmerz des Verlustes zu spüren,
da man einen Menschen verloren hat,
den man liebt, ist so unendlich schwer.
Das Herz ist voller Traurigkeit und man glaubt,
es geht nicht mehr weiter.
Leer und trostlos ist das Leben geworden.
Man zählt die Sekunden eines jeden Tages und wünscht sich,
daß die Vergangenheit zur Gegenwart wird,
aber nichts passiert.
Leer und trostlos ist das Leben geworden,
weil man einen Menschen verloren hat.
Silke Vossenkaul