Großvater Zitate (Seite 2)
Wir versprechen Gott in der Not oft viel, machen es aber wie jener Händler, der über den Bodensee fuhr und, als ein großer Sturm sich erhob, zu Gott rief: Lieber Gott, wenn du mich rettest, verspreche ich dir achtzig Hämmel! Der Sohn, der das hörte, sagte: Aber Vater, dann werden wir ja arm! – Sei still, erwiderte der Vater, wenn wir drüben sind – keine Klaue! – So ist oft etwas Unlauteres bei uns im Hintergrund.
Immanuel Gottlieb Kolb
Wie unendlich groß ist es im Himmel einen Vater zu haben! Wie unbegreiflich schön ist es, im Himmel einen Bräutigam zu haben! Wie unvorstellbar gut und tröstlich ist es, einen Bruder zu haben, der sein Leben gibt für seine Schafe und den Vater bittet: Bewahre in deinem Namen, die du mir gegeben hast.
Franz von Assisi
Eike von Repgow, der große deutsche Rechtsdenker und Vater des "Sachsenspiegels", wird von Erik Wolf in dessen Werk über die großen deutschen Rechtsdenker als treuer Sohn der Kirche bezeichnet. Die Kirche selbst aber ist in vielen Jahrhunderten, zumal in ihren ersten, als Lehrerin der Untreue aufgetreten. Ihr ganze Vorgehensweise in Europa richtete sich gegen die Treue zum hergebrachten religiösen, kulturellen und biologischen Erbe. Treue zur Tradition predigte sie erst, als sie feindliche...
Gregor Brand
Es kommt ein Schiff
Es kommt ein Schiff, geladen
bis an den höchsten Bord.
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewig's Wort.
Das Schiff geht still im Triebe,
trägt eine teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilige Geist der Mast.
Der Anker haft' auf Erden,
da ist das Schiff an Land.
Das Wort soll Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muß es sein.
Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen...
Johannes Tauler
Bei Goldhähnchens
Bei Goldhähnchens war ich jüngst zu Gast.
Sie wohnen im grünen Fichtenpalast,
in einem Nestchen klein,
sehr niedlich und sehr fein.
Was hat es gegeben? Schmetterlingei,
Mückensalat und Gnitzenbrei
und Käferbraten famos –
zwei Millimeter groß.
Dann sang uns Vater Goldhähnchen was,
so zierlich klang's wie gesponnenes Glas.
Dann wurden die Kinder besehn:
Sehr niedlich alle zehn!
Dann sagt ich: "Adieu" und "Danke sehr!"
Sie sprachen: "Bitte, wir hatten die Ehr,
und hat uns...
Heinrich Seidel
Müde bin ich, geh' zur Ruh',
Schließe beide Äuglein zu.
Vater laß die Augen dein
Über meinem Bette sein.
Hab ich Unrecht heut getan!
Sieh' es lieber Gott, nicht an!
Deine Gnad' und Jesu Blut
Macht ja allen Schaden gut.
Alle, die mir sind verwandt,
Gott laß ruhn in deiner Hand.
Alle Menschen groß und klein,
Sollen dir befohlen sein.
Kranken Herzen sende Ruh,
Nasse Augen schließe zu,
Laß den Mond am Himmel steh'n
Und die stille Welt beseh'n.
Louise Hensel
Der Vater ewig in Ruhe verbleibt,
Er hat der Welt sich einverleibt.
Der Sohn hat Großes unternommen,
Die Welt zu erlösen ist er gekommen;
Hat gut gelehrt und viel ertragen,
Wunder noch heut in unsern Tagen.
Nun aber kommt der heilige Geist,
Er wirkt am Pfingsten allermeist.
Woher er kommt, wohin er weht,
Das hat noch niemand ausgespäht.
Sie geben ihm nur eine kurze Frist,
Da er doch Erst- und Letzter ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Rätsel
Ein Bruder ist’s von vielen Brüdern.
in allem ihnen völlig gleich,
ein nötig Glied von vielen Gliedern
in eines großen Vaters Reich;
jedoch erblickt man ihn nur selten,
fast, wie ein eingeschobnes Kind;
die andern lassen ihn nur gelten
da, wo sie unvermögend sind.
(Schalttag)
Johann Wolfgang von Goethe
Bei dem Grabe meines Vaters
Friede sei um diesen Grabstein her!
Sanfter Friede Gottes! Ach, sie haben
Einen guten Mann begraben,
Und mir war er mehr;
Träufte mir von Segen, dieser Mann,
Wie ein milder Stern aus bessern Welten!
Und ich kann's ihm nicht vergelten,
Was er mir getan.
Er entschlief; sie gruben ihn hier ein.
Leiser, süßer Trost, von Gott gegeben,
Und ein Ahnden von dem ew'gen Leben
Düft' um sein Gebein!
Bis ihn Jesus Christus, groß und hehr!
Freundlich wird erwecken - ach, sie...
Matthias Claudius