Gewinnen Zitate (Seite 21)
Niemand kann den Schleier wegziehen, den die Vorsehung gewiß mit tiefer Weisheit über das Jenseits gezogen; aber gewiß kann die Seele nur gewinnen an innerer Freiheit, an Klarheit aller Einsicht in das Tiefste und Höchste, an Wärme und Reinheit des Gefühls, an Reichtum und Schönheit der umgebenden Welt.
Wilhelm von Humboldt
Von einem Dichter nur mittelmäßig gezeichnete Charaktere werden bei der Theaterdarstellung gewinnen, weil die Schauspieler, als lebendige Menschen, sie zu lebendigen Wesen machen und ihnen zu irgendeiner Art von Individualität verhelfen. Von einem großen Dichter meisterhaft gezeichnete Charaktere dagegen, die schon alle mit einer durchaus scharfen Individualität dastehen, müssen bei der Darstellung notwendig verlieren, weil die Schauspieler in der Regel nicht durchaus passen und die wenigsten...
Johann Wolfgang von Goethe
Seid mir willkommen, süße Buhlerinnen; / denn ihr allein verschönt uns doch die Welt! / Ihr lasset uns im Augenblick gewinnen, / was Prüderie uns jahrelang verhält. / Was sie nicht fühlt, sie weiß es zu ersinnen, / wie selbstgefällig froh sie sich verstellt, / von Eva her geschaffen zum Betrügen, / sie kleidet nichts so gut, als wenn sie lügen.
Johann Wolfgang von Goethe
Raubt der König ja selbst so gut als einer, wir wissen's. / Was er selber nicht nimmt, das läßt er Bären und Wölfe / holen und glaubt, es geschähe mit Recht. Da findet sich keiner, / der sich getraute, ihm die Wahrheit zu sagen, so weit hinein ist es / böse, keine Beichtiger, kein Kaplan; sie schweigen! Warum das? / Sie genießen es mit, und wär nur ein Rock zu gewinnen.
Johann Wolfgang von Goethe