Gewalt Zitate (Seite 9)
Die Überraschte.
Amor schlich in stiller Nacht
In mein Haus verwogen,
Wie ich morgens aufgewacht,
War er eingezogen;
Als ich zürnte, bat er sehr,
Möcht' ihn nicht verjagen,
Sprach, er käm' von weitem her,
Würden uns vertragen;
Hätt' ihm nur ganz kurze Zeit
Herberg geben sollen,
Sey zu Gegendienst bereit,
Hat Zins zahlen wollen!
Und nun ist er noch im Haus,
Will noch länger bleiben,
Sagt, er gehe nicht hinaus,
Könn' ihn nicht vertreiben.
Spricht, es sey nur Scherz von mir,
Und...
Joseph Christian Freiherr von Zedlitz
Nenn ich dich Glück?
Nenn ich dich Glück? Entsetzen?
nenn ich dich Heil oder Folter?
Ich weiß keinen Namen
Zu fassen dich; ich fügte keinen Rahmen
Um dich, daraus dein Bild nicht löste sich
Und schritt davon.
Ich habe dich zu halten
Vermocht in keiner einzigen Gestalt.
Ich griff mit einer innigen Gewalt
Und was ich griff, lächelte schon gespalten…
Du bist so weise dich stets zu entwinden
Aus meinen Worten, meinem Blick, der Hand,
Daß ich schon oft vermeinte dich zu finden,
Wenn ich...
Maria Luise Weissmann
Nun wachet! Uns geht auf der Tag,
an dem wohl Angst ergreifen mag
jeglichen Christen, Juden oder Heiden.
Wir haben der Zeichen viel gesehen,
dran wir sein Kommen wohl erspähen,
wie uns die Schrift mit Wahrheit läßt bescheiden.
Die Sonne hat ihren Schein verkehret,
Untreue ihren Samen ausgeleeret
allenthalben auf den Wegen:
Der Vater bei dem Kind Untreue findet,
der Bruder seinen Bruder belüget,
geistlich Leben in Kutten trüget,
das uns führen sollte zu Himmelssegen:
Gewalt geht auf, Recht vor...
Mary Adams Ward
Dämon der Gewalt
Die Welt ist grau
an jedem Tag
Ruheloses Hetzen durch Tag
und Nacht
das Schiff wird untergehen.
Das Grauen erschüttert
bei jedem Schlag
Die Religion verliert den
Hoffnungsschein
die Rotte Korah geht umher.
Die Reserve heraus
ins Feld geschickt
den Angriff vertagt und wieder
abgelenkt
der Frust allein
beherrscht das Geschehen.
Was versteht Ihr schon.
Ladore de Schygall