Gemeinsam Zitate (Seite 3)
"Sag mir doch", wandte sich die junge Ehefrau an ihren Mann, "was dich bedrückt. Denke daran, daß wir uns gelobt haben, alles gemeinsam zu tragen." - "Ja, Liebling", seufzte er, " . . . gemeinsam werden wir's schon tragen! Da ist heute mit der Post ein Brief gekommen, in dem uns ein Mädchen mitteilt, daß wir Vater geworden sind!"
Max "Maxi" Böhm
Tief im Schatten alter Rüstern,
Starren Kreuze hier am düstern
Uferrand.
Aber keine Epitaphe
Sagen uns, wer unten schlafe,
Kühl im Sand.
Still ist's in den weiten Auen.
Selbst die Donau ihre blauen
Wogen hemmt.
Denn sie schlafen hier gemeinsam,
Die, die Fluten still und einsam,
Angeschwemmt.
Alle, die sich hier gesellen,
Trieb Verzweiflung in der Wellen
Kalten Schoß.
Drum die Kreuze, die da ragen,
Wie das Kreuz, das sie getragen,
"Namenlos".
Albrecht Graf Wickenburg
Der reichste Tag
Das war mein schönster Tag, als ich dich fand:
Es war ein selig staunendes Begegnen,
Ein stummes Ineinanderglühn, ein Segnen,
Das in der Blicke Wechselsprache stand.
Und als ich dann gewährend durfte geben:
Das war der schönste Tag in meinem Leben!
Dann kam ein Tag, da ließ mich dein Vertraun
Auch deine ewig tiefen Schmerzen schaun,
Damit ich sie mit dir gemeinsam trage:
Und dieser war der reichste meiner Tage. –
Ella Triebnigg-Pirkhert
Privat-Telegramm
Unsere Kasse darf leer sein.
Doch dein Herz darf nicht schwer sein.
Jedes entschlüpfte harte Wort
Von mir, – streichle du sofort!
Und rate mir in gleichem Sinn!
Jedes Schmollschweigen tobt ohne Sinn
Hetzerisch durch die Brust.
Ärger ist stets Verlust,
Und Verzeihung ist immer Gewinn.
Unserer beider Herzen mögen schwer sein
Durch gemeinsames Mißgeschick.
Aber keine Stunde zwischen uns darf liebeleer sein.
Denn ich liebe dich durch Dünn und Dick.
Joachim Ringelnatz
Mein Wunschkartenhaus
Die Sonne geht unter,
ich spaziere am Strand,
der Westwind weht munter,
über Wasser und Land.
Eine Möwe kreischt schrill,
fliegt direkt auf mich zu,
dreht dann ab – es wird still –
in meinem Kopf kreist – Du.
Gerne denk ich zurück,
an die Traumzeit mit Dir,
als wir schwebten im Glück,
voller Lust, voller Gier.
Jetzt fühl ich mich einsam,
mein Herz ist zerrissen,
mein Wunsch ist – gemeinsam,
die Fahnen neu hissen.
Doch dies bleibt nur Sehnsucht,
ein ständiges Hoffen,
ein...
Horst Rehmann
Zusammenleben
Der Mensch muß wachgerüttelt werden,
dies gilt für Jung und Alt auf Erden,
das Motto heißt – Zusammenleben,
gemeinsam an der Zukunft weben.
Ruckartig muß sich etwas ändern,
auch in korrupt geführten Ländern,
damit sich's wieder lohnt zu leben,
um freudig seinen Kopf zu heben.
Gemeinsamkeit kann viel erreichen,
setzt unaufhörlich Richtungszeichen,
sie gehört grundsätzlich ins Revier,
denn: Zusammenhalt ist eine Zier.
Horst Rehmann
Ernüchterung
Unser Tun ist nicht richtig
wir wissen's genau,
diese Liebe macht süchtig,
doch der Himmel ist grau.
Brücken wird es nicht geben,
das sagt der Verstand,
ein gemeinsames Leben,
wäre Meer ohne Land.
Jeder Schritt wird zur Bürde,
erkaltet die Glut,
auch Vulkane der Erde
holt manchmal die Flut.
Auf ein Wunder zu warten,
macht auch keinen Sinn,
selbst ein Magier mit Karten
übertreibt zu Beginn.
Wir zwei müssen uns fügen,
all dem, was jetzt ist,
dürfen keinen belügen,
weil uns Satan...
Horst Rehmann
Es war einmal…
…da trafen sich zwei Wellen im Ozean.
Sie vereinten sich
und es wurde eine Woge daraus,
die stark über die Fluten dahinrollte.
Sie trennten sich und trafen sich wieder.
Und wieder waren sie gemeinsam stark.
Sie trennten sich und trafen sich erneut.
Doch siehe da,
die einzelnen Wassertropfen hatten sich verändert.
Die Kraft war gewichen;
mag sein
in zwei andere Wellen…
Das war das Märchen von dir und mir.
Irina Rauthmann
Das erste Mal
Das erste Mal
dieses bewußte Gefühl
froh zu sein über deine Abwesenheit.
Dieses bewußte Gefühl des Energieaufwandes in deiner Nähe.
Nicht weil du sie mir nimmst, sondern weil ich sie dir gebe,
einem Menschen, der nie zufrieden mit mir sein kann
Und da gibt es doch so viele, die glücklich sind,
wenn wir uns gegenseitig mit Gesprächen
bereichern und gemeinsam wachsen.
Der erste ungetrübte Blick in den Spiegel meiner Illusion?
Irina Rauthmann
Du und ich
Du brauchtest ein Ziel, auf das wir gemeinsam hinarbeiten.
Wozu? Waren wir beide nicht das Ziel?
Für mich schon!
Mit deinem Plan wären wir sicher
irgendwann
an einem ›Ziel‹ angelangt.
Aber wo wären unsere Gefühle geblieben?
Sicher hätten wir dann ein Ziel ohne uns erreicht!
Irina Rauthmann