Gedanken Zitate (Seite 43)
Die Geschichte lehrt, daß fast alle großen Ereignisse, z.B. Reformation, Revolution und dergl. zwanzig bis dreißig Jahre schon vorher in den Gedanken und Reden der Völker da waren und dann wirklich ausbrachen. Ganz ähnliches scheint in der Geschichte des einzelnen Menschen stattzufinden. Man spricht nicht selten in der Jugend halb bewußtlos aus, was man noch tun werde, und zum eigenen Erstaunen geht es später in Erfüllung.
Alban Stolz
Es ist … leichter, sich zu bekreuzigen und den Rosenkranz herzusagen, als seinen Hang zum Zorn, zur Unmäßigkeit, zur Hartherzigkeit und zur Rache zu unterdrücken und vor seinem Schöpfer mit derjenigen Vorbereitung des Gemütes zu erscheinen, die ihm zukommt. Die Anstrengung, sich mit geweihtem Wasser zu besprengen, ist an sich nicht so schwierig, als in seinem Innern rein und keusch zu sein, sich freizumachen von jedem schmutzigen Gedanken oder jeder unredlichen Handlungsweise.
Laurence Sterne
Ein großer Fehler der Frauen: welcher jeden Mann, der diesen Namen noch verdient, ungemein abstößt: Sie machen das Publikum, das sich in Gefühlsdingen nie von niedrigen Gedanken lösen kann, zum obersten Richter über ihr Leben; und zwar tun dies selbst die wertvollsten Frauen, oft ohne es zu bemerken, ja sogar indem sie das Gegenteil glauben und sagen.
Henri Stendhal