Geben Zitate (Seite 4)
Ich bin müde geworden –
für andere die Tore zu öffnen –
für andere zu kämpfen –
für andere immer da zu sein –
immer nach zu geben –
immer zu lächeln –
niemals ich zu sein.
Nun werde ich versuchen an mich zu denken –
mein Tor zu öffnen –
für mich zu kämpfen –
für mich da zu sein –
nicht immer nach zu geben –
auch einmal zu weinen –
ich zu sein.
Diese Gedanken geben Kraft,
und so fange ich an ganz behutsam und bedacht
mein Leben nach meinen Gedanken zu lenken,
aber dabei auch an andere Menschen...
Karin Obendorfer
Wird's drüben nach dem Leben,
Ein Wiedersehen geben? –
Wer hat wohl beim Hinübergeh'n
Der Freunde schon genug geseh'n?
Wie mancher möchte noch was sagen,
Und muß es mit hinüber tragen;
Nur Ahnung tönet ihm dabei,
Daß dort ein Wiedersehen sei.
Wird's drüben nach dem Leben,
Ein Wiedersehen geben? –
Wie lang ein Herz auch fühlen mag,
Gefühl hat keinen Sterbetag.
Das Herz, bei seinem letzten Pochen
Hegt vieles noch, unausgesprochen,
Und dieser innern Sprache Wort
Bürgt für ein Wiederfühlen dort.
Johann Gabriel Seidl
Jedem das Seine?
Jeder kennt Glück, jeder kennt Wut,
auch Jubel und Tränen,
oft zahlt man sogar noch Tribut,
für unfassbare Szenen.
So gibt es den Einen, der lacht,
und den Andern, der weint,
und so manch Einer an der Macht,
sieht in Jedem den Feind.
Viele leben in Saus und Braus,
doch viel mehr noch in Not,
Reiche lachen die Armen aus,
geben ihnen kein Brot.
Manch Einer sollte sich schämen,
wenn er labt sich am Weine,
nichts geben, immer nur nehmen,
so sind nicht mal Schweine.
Oder
Jedem...
Horst Rehmann
Nun wollen wir uns still die Hände geben
Nun wollen wir uns still die Hände geben
und vorwärts gehen, fromm, fast ohne Zagen,
und dieses größte Lebenswagnis wagen:
Zwei miteinander ganz verschlungne Leben.
Und wollen unermüdlich weiter weben
an den für uns nun völlig neuen Tagen
und jeden Abend, jeden Morgen fragen,
ob wir auch ganz Ein Ringen und Ein Streben.
Auch ganz ein unersättlich Langen, Dürsten,
im Maß des Körperlichen, das uns eigen,
uns immer geistiger emporzufürsten:
Daß wir...
Christian Morgenstern
Was Menschen sich so alles androhen können:
einem...
was um die Ohren hauen,
etwas auf die Nase geben,
blaue Augen schlagen,
was auf's Maul geben,
die Zähne einschlagen,
auf den Kopf hauen,
in die Rippen stoßen,
die Haare ausreißen,
auf die Finger klopfen,
die Daumenschrauben anlegen,
den Hals umdrehen,
was in's Kreuz hauen,
das Rückgrat brechen,
gegen die Schienbeine treten,
auf die Füße trampeln,
in den A...llerwertesten treten...!
Sind wir Menschen nicht eine nette Spezies?
Willy Meurer
Mit Deinem Glanz
Mit Deinem Glanz
willst Du aus unserem Alltag
etwas Besonderes gestalten
Mit Deinem Licht
willst Du unsere Nöte und Sorgen erhellen
und uns auf unserem Weg begleiten
Mit Deiner Kraft
willst Du unserer Müdigkeit begegnen
und uns Mut
für den nächsten Schritt geben
Mit Deiner Barmherzigkeit
willst Du unsere menschlichen
Unvollkommenheiten zudecken
Mit Deiner Geduld
hilfst Du uns immer wieder auf
wenn wir gefallen
und mit uns am Ende sind
Mit Deiner Treue
läßt Du uns Deine...
Gudrun Kropp
Dein Wert
fühle dich nicht minder Wert,
als du wirklich bist.
denn es birgt das Risiko,
dass du eins vergisst.
nichts auf dieser unsrer Welt
kann so sein wie du.
nicht der allergrößte Held
macht etwas wie du.
und es wird immer jemand geben,
dem egal ist, wie du bist.
solange du dein ganzes Leben,
nur eine Sache nicht vergisst.
Dass du nicht minder wert bist als der Rest,
wenn du träumst und lebst und liebst,
denn es wird immer jemand geben,
der das braucht, was du ihm gibst!
Frank Korablin
Die uns lieben
Die, die uns lieben,
stehen uns nicht im Weg.
sie stehen uns bei,
gehen mit uns
ein Stück des Weges
und liegen uns am Herzen.
Die, die uns lieben,
nehmen uns
wie wir sind.
Sie geben uns
zu denken und das Gefühl,
liebenswert
und liebenswürdig zu sein.
Die, die uns lieben,
schreiben uns nichts vor.
Sie lesen in unseren Augen,
hören uns zu
und sagen uns ihre Meinung.
Die, die uns lieben,
schenken uns nichts,
aber sie geben uns
sehr sehr viel.
Ernst Ferstl
Aufgaben
Einander Zeit geben
zum Wachsen und Reifen,
Innehalten und Loslassen.
Einander Raum geben
zum Entwickeln und Entfalten,
Begegnen und Wohlfühlen.
Miteinander Mut finden
zum Verändern und Träumen,
Spielen und Feiern.
Miteinander Gefallen finden
am Suchen
nach dem Garten der Liebe.
Ernst Ferstl
Und immer wieder sät man aus den Samen
und immer wieder gießen Wolkengötter
und immer wieder ackert man den Acker
und immer wieder kommen andre Eigner
und immer wieder werden Bettler bitten
und immer wieder werden Geber geben
und immer wieder neue Gaben geben
und immer wieder neue Himmel finden.
Buddha