Fröhliche Zitate (Seite 6)
Nun gilt es!
Nun gilt es: nun zeig', daß du stark bist!
Die Zähne zusammen!
Und durchgerungen!
Klagen und Traurigkeit hilft zu nichts
und macht nur müde!
Das Leben ist Krieg…
Das alte Lied!
Um eine Stunde Frieden zu haben
am späten Abend, gilt es zähe
im Kampf zu stehn!
Das ist so und wird es wohl immer so bleiben!
Und manchmal denk' ich sogar: es sei gut!
Also Mut
und Glauben und fröhlich geblieben!
Es soll uns noch lange nicht unterkriegen!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Den liebsten bulen den ich han
Den liebsten bulen den ich han
der leit beim wirt im keller,
er hat ein hölzens röcklein an
und heist der Muscateller;
er hat mich recht trunken gmacht
und fröhlich heut den ganzen tag,
gott geb ihm heint eine gute nacht!
Von diesen bulen den ich mein
will ich dir bald eines bringen,
es ist der allerbeste wein,
macht mich lustig zu singen,
frischt mir das blut, gibt freien mut,
als durch seine kraft und eigenschaft,
ein grüß dich gott, mein rebensaft!
Johann Friedrich Fischart
Lob der Weine
Man sagt wohl: in dem Maien,
Da sind die Brünnlein g'sund –
Ich glaub's nit, bei mein Treuen,
Es schwenkt ei'm nur den Mund
Und tut im Magen schweben,
Drum will mir's auch nicht ein:
Ich lob die edlen Reben,
Die bring'n uns guten Wein.
Nun sei mir gottwillkommen,
Du edler Rebensaft!
Ich hab gar wohl vernommen,
Du bringst mir süße Kraft,
Läßt mir mein G'müt nicht sinken
Und stärkst das Herze mein –
Drum wollen wir dich trinken
Und alle fröhlich sein!
Johann Friedrich Fischart
Das Alter
Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise,
Die Erde schläfert, kaum noch Astern prangen,
Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen,
Und trüber Winter deckt die weiten Kreise.
Die Wanduhr tickt, im Zimmer singet leise
Waldvöglein noch, so du im Herbst gefangen.
Ein Bilderbuch scheint alles, was vergangen,
Du blätterst drin, geschützt vor Sturm und Eise.
So mild ist oft das Alter mir erschienen:
Wart nur, bald taut es von den Dächern wieder
Und über Nacht hat sich die Luft...
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Es geht wohl anders als du meinst:
derweil du frei und fröhlich scheinst,
ist Lenz und Sonnenschein verflogen,
die liebe Gegend schwarz umzogen;
und kaum hast du dich ausgeweint,
lacht alles wieder, die Sonne scheint -
es geht wohl anders, als man meint!
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
O fünfzehn Jahre, lange öde Zeit!
Wie sind die Bäume jetzt so starr und breit!
Der Hütte Tür vermocht' ich kaum zu regen,
Da schoß mir Staub und wüst Gebrüll entgegen,
Und an dem blanken Gartensaale drüben,
Da steht 'ne schlanke Maid mit ihrem Lieben,
Die schaun sich lächelnd in der Seele Grund,
In ihren braunen Locken rollt der Wind:
Gott segne dich, du bist geliebt, mein Kind,
Bist fröhlich und gesund!
Annette von Droste-Hülshoff
Encore
Nun bist du ruhig, liebes Herz.
Die Schmerzen gleiten
nur so von weitem
noch heimatwärts.
Das waren trübe Zeiten.
Der Mond wacht schon am Himmel lang.
Mir quillt versonnen
aus Seelenbronnen
ein kühler Sang
von neuen lieben Wonnen.
Was sing' ich denn die trübe Nacht?
Laßt uns doch warten!
Bald kommt in Fahrten
von hoher Pracht
der Tag in unsern Garten.
Die böse Sehnsucht ist mir tot.
Der Tag will schlingen
um mich ein Klingen.
Glück wuchs aus Not.
Wie will ich fröhlich singen!
Walter Calé
Augen, die noch nicht sehen
Augen, die noch nicht sehen,
werden mein Grab einst blühen sehn;
Füße, die noch nicht gehen,
werden daran vorübergehn.
Lippen, die noch nicht lachen,
werden sich öffnen im Sonnenschein,
Herzen, die noch nicht wachen,
werden schlagen und fröhlich sein;
werden dem Leben sich schenken,
schenken der seligen Stunde sich,
und werden der Toten so wenig gedenken
wie einstmals ich!
Carl Hermann Busse
Die alte Sorge:
Er kriegte Geld, die Sorge wich,
die ihn bisher beklommen.
er hat die Jungfer Fröhlich sich
zu seinem Schatz genommen.
Sie tranken Wein, sie aßen fein,
sie sangen zum Klaviere;
doch wie sie sich so recht erfreun,
da klopft es an die Türe.
Die alte Sorge war's, o weh,
die magerste der Sorgen.
sie setzte sich ins Kanapee
und wünschte Guten Morgen.
Wilhelm Busch
An den Herbst
Mit dankbarem Gemüte
Hier nehm ich deine Güte,
Herbsttag, du milder Gast,
Der du mich reich beschenktest,
Den Sinn in Klare lenktest
Und mich zum Abend fröhlich ausgerüstet hast.
Nun ist in mir kein Drängen
Und bin doch nicht im Engen,
Bin ruhevoll bewegt.
Was gilt es, mehr zu wollen,
Als so im Friedevollen
Teilhaftig sein des Ganzen, das mütterlich uns hegt.
Otto Julius Bierbaum