Fragen Zitate (Seite 10)
So wie es war
Wir trafen aufeinander
unvorbereitet
waren wir mutig oder war es
Selbstverständlichkeit?
Wir sollten nicht fragen
warum es war
wir wissen nur, WIE es war
und du weißt es anders als ich.
Ich will deine Gedanken nicht erraten –
vielleicht aus Furcht ...
Für mich kann ich nur sagen:
ich glaube, es war selbstverständlich
daß wir uns trafen –
so wie es war.
Jörn Pfennig
Wie ich dich liebe
Wie ich dich liebe,
Soll ich dir sagen?
Wie ich dich liebe,
Kannst du mich fragen?
O du mein Alles,
Das ich nicht lasse!
Einz'ger Gedanke
Den ich noch fasse!
Weil ich die liebe,
Kann ich's nicht sagen;
Kann ich nur stumm die
Seligkeit tragen.
Schau mir in's Auge
Laß' dich umfassen –
Wirst mir die Antwort,
Liebster, erlassen.
Wie das im Herzen
Wonniglich wühlet,
Daß kann nur sagen
Wer es nicht fühlet.
Ludwig Pfau
Leben wir nur
zur eigenen Lust?
Oder sollen wir weinen
mit der weinenden Welt?
Wie viele haben
aus anderer Herzen
das Blut gesogen,
ohne Strafe!
Wie viele vergossen
für andre
ihr eigenes Herzblut,
ohne Lohn!
Doch wer sein Leben opfert,
tut's nicht um Lohnes willen;
er opfert es hin
der Menschheit zu nützen.
Nützt es – oder nicht?
Das ist die Frage der Fragen,
nicht "Sein oder Nichtsein"!
Sándor Petöfi
Weltkulturerbe
Die Dinger werden hübsch markiert,
damit man sie erkenne –
vielleicht auch dass, wer bombardiert
sowie nach fremden Gütern giert,
sich gar nicht erst verrenne.
Und nächstens? Heißt das Ziel Iran?
Belanglos ist das Fragen,
denn alle trifft es irgendwann –
wir waren schließlich auch schon dran
und kennen solche Lagen.
Den Hütern alter Werte sei
daher von mir empfohlen:
Erspart euch all die Plackerei
und gebt aus freien Stücken frei
das Erbe, eh sie‘s holen!
Wie vieles, was...
Pannonicus
Wann?
Wenn mich die Dunkelheit
der Nacht umhüllt,
ich die Augen schließe,
falle ich den Abgrund
der Unendlichkeit,
meine Gedanken sind verwirrt,
sie fliegen hin und her,
wie ein kleiner Vogel –
quälend und ängstlich fragen sie
wann ist es so weit?
Wann kommt der Tag,
da Frieden in mir ist?
Ohne Angst und Zweifel zu leben,
für den Rest meines Lebens?
Karin Obendorfer
Augen
Glänzende traurige Augen –
sie fragen:
Kann ich Dir vertrauen?
Kann ich Deinen Worten glauben?
Wirst Du mich meiner Kindheit berauben?
Darf ich ich sein, wirst Du das erlauben?
Wirst Du meine Träume zerstören?
Wirst Du mir immer zuhören?
Wirst Du mich quälen?
Oder darf ich selbst wählen?
Darf ich Dir sagen, was mir Freude macht?
Darf ich Dir sagen, wenn ich traurig bin,
oder mein Herz lacht?
Bitte hilf mir –
dann sind wir ein Wir!
Karin Obendorfer
Große Kinderaugen
Große Kinderaugen
Die mir stets im Traum erscheinen
Große Kinderaugen
Die meine Seele lassen weinen
Große Kinderaugen
Lassen mich des Nachts nicht schlafen
Große Kinderaugen
Wollen mich für ewig strafen
Große Kinderaugen
Die die Welt nicht mehr verstehen
Große Kinderaugen
Die mich viel zu selten sehen
Große Kinderaugen
Die leider viel zu selten lachen
Große Kinderaugen
Die mich so hilflos machen
Große Kinderaugen
Fragen: "Sag, hast Du mich noch lieb?"
Große...
Heiko Noack
Die Post
Von der Straße her ein Posthorn klingt.
Was hat es, daß es so hoch aufspringt,
Mein Herz?
Die Post bringt keinen Brief für dich.
Was drängst du denn so wunderlich,
Mein Herz?
Nun ja, die Post kömmt aus der Stadt,
Wo ich ein liebes Liebchen hatt',
Mein Herz!
Willst wohl einmal hinüberseh'n
Und fragen, wie es dort mag geh'n,
Mein Herz?
Wilhelm Müller
Der Neugierige
Ich frage keine Blume,
Ich frage keinen Stern;
Sie können mir nicht sagen,
Was ich erführ' so gern.
Ich bin ja auch kein Gärtner,
Die Sterne stehn zu hoch;
Mein Bächlein will ich fragen,
Ob mich mein Herz belog.
O Bächlein meiner Liebe,
Wie bist du heut so stumm!
Will ja nur Eines wissen,
Ein Wörtlein um und um.
»Ja« heißt das eine Wörtchen,
Das andre heißet »Nein«:
Die beiden Wörtchen schließen
Die ganze Welt mir ein.
O Bächlein meiner Liebe,
Was bist du wunderlich!
Will's ja...
Wilhelm Müller
Fanal
Ihr treibt das Rad, ihr wirkt die Zeit,
das Feuer flammt: Jetzt! und Hier!
Euch mahnt das Feuer, macht euch bereit!
Erkennt eure Kraft! Seid Ihr!
Euch flammt das Feuer! Euch blüht das Land!
Erkennt! Seht! Hört! und Wißt!
Doch ihr verdingt euer Hirn, eure Hand –
und zweifelt, was Euer ist.
Kein Fragen, kein Rechnen befreit den Geist.
Das Feuer flammt: Tat ist Pflicht!
Wenn ihr eure Ketten nicht zerreißt, –
von selber brechen sie nicht!
Erich Mühsam
Mein Gefängnis
Auf dem Meer tanzt die Welle
nach der Freiheit Windmusik.
Raum zum Tanz hat meine Zelle
siebzehn Meter im Kubik.
Aus dem blauen Himmel zittert
Sehnsucht, die die Herzen stillt.
Meine Luke ist vergittert
und ihr dickes Glas gerillt.
Liebe tupft mit bleichen, leisen
Fingern an mein Bett ihr Mal.
Meine Pforte ist aus Eisen,
meine Pritsche hart und schmal.
Tausend Rätsel, tausend Fragen
machen manchen Menschen dumm.
Ich hab eine nur zu tragen:
Warum sitz ich hier?...
Erich Mühsam
Nur zu!
Schön prangt im Silbertau die junge Rose,
Den ihr der Morgen in den Busen rollte,
Sie blüht als ob sie nie verblühen wollte
Und ahnet nichts vom letzten Blumenlose.
Der Adler schwebt hinan ins Grenzenlose,
Sein Auge trinkt sich voll von sprühndem Golde;
Er ist der Tor nicht, daß er fragen sollte,
Ob er das Haupt nicht an die Wölbung stoße.
Mag denn der Jugend Blume uns verbleichen,
Noch glänzet sie und reizt unwiderstehlich;
Wer will zu früh so süßem Trug entsagen?
Und Liebe, darf sie...
Eduard Mörike
Begegnung
Was doch heut Nacht ein Sturm gewesen,
Bis erst der Morgen sich geregt!
Wie hat der ungebetne Besen
Kamin und Gassen ausgefegt!
Da kommt ein Mädchen schon die Straßen,
Das halb verschüchtert um sich sieht;
Wie Rosen, die der Wind zerblasen,
So unstet ihr Gesichtchen glüht.
Ein schöner Bursch tritt ihr entgegen,
Er will ihr voll Entzücken nahn:
Wie sehn sich freudig und verlegen
Die ungewohnten Schelme an!
Er scheint zu fragen, ob das Liebchen
Die Zöpfe schon zurecht gemacht,
Die...
Eduard Mörike