Ein Freund Zitate (Seite 10)
Novemberabend
Kein Licht am Himmel,
Kein Laut auf den Gassen ...
In Dunkel und Stille,
Wie bin ich verlassen.
Es rauschen die Bäume ...
Der Wind hebt sich leise
Zu friedloser Irrfahrt,
Zu freudloser Reise.
Das Feuer im Ofen
Sinkt knisternd zusammen,
Von Asche begraben,
Ersticken die Flammen.
Die Lampe nur leuchtet
Hinein in das Zimmer
Und breitet um Alles
Den ruhigen Schimmer.
Sie weckt an den Wänden
Die Bilder der Lieben
Und segnet das Lied,
Das ich weinend geschrieben.
Und weiß wie ein...
Anna Ritter
Hautnah
Bleich fisteln sie ins Kirchenschiff hinein:
„Hautnah muß stets so fern wie möglich sein!“
Gewandelt haben glücklich sich die Zeiten.
Weit wurde nach und nach der Liebe Raum,
In dem sich Freude und auch Lust bereiten
Die Liebenden in ihrem wundervollen Traum. –
Da kommt mit Geist und Witz erfüllt
der Philosoph gekrochen.
Ein Freund der Frauen ist er in der Tat.
Er hat die Lunte nämlich schon von fern gerochen.
Man höre, was er messerscharf zu sagen hat:
„Was wähnet ihr? Hautnah sei...
Ruedi Berger
Klagt dir ein Freund seine Not, seine Schmerzen, so höre ihn mit Teilnehmung an! Halte dich nicht mit moralischen Gemeinsprüchen auf, mit Bemerkungen über das, was anders hätte sein und was er hätte vermeiden können, da es doch einmal nicht anders ist! Hilf, wenn du es vermagst! Tröste und verwende alles, was ihm Lindrung geben kann...
Adolph Freiherr von Knigge